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Zukunftsprojekt Polizei getestet

betr.: Das Nichtberichten über den Expo-Widerstand in Hannover am 1. 6. 00

„Niemand musste in Hannover Angst haben“, so Hannovers Polizeipräsident Klosa, erst recht nicht die Menschen, die die fortschrittlichen Zukunftsprojekte der Polizei während der Expo testen durften. Dort, wo ein Becher Wasser für zehn Menschen reicht, ein Dutzend Decken sechs bis sieben Dutzend Menschen wärmt, man vor Recht-schaffenden Anwälten beschützt wird und zwischen 70 und 85 Menschen auf rund 36 Quadratmetern zusammenleben können (was wohl nur möglich war, weil die Polizeipräsenz akribisch die problembeladene Außenwelt abschirmte), ja dort stellt sich wirklich die Frage, warum globale Probleme auf der Expo „gelöst werden“ und nicht auf dem örtlichen Polizeirevier.

Die Göttinger Selbsthilfegruppe der von der Polizei von der Notwendigkeit dieser Lösungsansätze überzeugten Testpersonen rät deshalb allen Bürgern und Expo-Besuchern zu einer S-Bahn-Fahrt in Hannover zur Haltestelle Waterloostraße, um sich im dortigen Polizeirevier von Fortschritt und Technik überzeugen zu lassen. Zu bedauern bleibt, dass die 13 bis 17 Stunden, die Mensch im Zukunftsprojekt „Zusammen leben“ verbrachte, kaum ausreichten, um eigene Kraft zum Beitragen zu einer notwendigen Gesellschaftsreform aus den erlernten polizeilichen Tugenden zu ziehen.

Bleibt noch die Frage zu klären, ob ein weiteres Projekt des Expo-Umfeldes, die Gleichschaltung der über den 1. 6. 2000 berichtenden Medien, auch schon die taz erreicht hat, denn nur durch komplette Konformität könnte die Vision einer besseren Nach-Expo-Welt realisiert werden. Und wünscht sich das nicht jeder? MATTHIAS PLOCK, Göttingen

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