Lokalkoloratur
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Brüderchen, lasst uns trinken. Hamburgs CDU-Chef Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, hat sich gegen eine Senkung der Promillegrenze am Steuer ausgesprochen. Er weiß, wovon er spricht. Denn der Christpolitiker an sich ist rein weltanschaulich (Messwein) einem guten Tropfen bekanntlich nicht abgeneigt. Wir erinnern uns gern der alkoholseligen Landpartien von Fischers christsozialen Kumpels in Bayern, die mit schöner Regelmäßigkeit vorm Baum, im Graben oder am Laternenpfahl endeten. Franz-Josef Strauss, Heinrich Lummer – was wären sie geworden ohne die motiva-tionshebende Wirkung einer Maß/Molle? Wenn 0,5 Promille tatsächlich als Grenzwert eingeführt würde, hieße das: Nach drei Monaten ist kein Christdemokrat mehr im Besitz eines Führerscheines. Ergo müssten noch mehr Dienstwagen angeschafft werden, mit denen sich die konservative politische Klasse sonnabends zu Wal Mart fahren lassen muss. Das käme irgendwann als Affäre in die Bild-Zeitung. Die Folge: Parteienverdruss, Nichtwählertum, Demokratieverfall. Es muss bei 0,8 bleiben. aha