Rosie

Belgien 1998, Regie: Patrice Toye; mit Aranka Coppens, Sara de Roo, Frank Vercruyssen u.a.; 97 Min.

Die flämische Regisseurin Patrice Toye hat einen Teenagerfilm gedreht - aber was für einen! Sie wollte mal eben „den Mythos des unschuldigen Kindes entlarven“ und das hat sie fabelhaft hingekriegt: Rosie ist gerade 13 Jahre alt und hat schon einiges mitgemacht. Sie landet schließlich im Jugendknast und zeigt kein Fünkchen Reue. Obwohl sie auf den ersten Blick frech, frühreif und abgebrüht wirkt, ist sie dennoch sensibel. Ihre Mutter ist nur 15 Jahre älter als sie und hat ihre eigenen Probleme. Da ist wenig Platz für die Sorgen von Rosie... Chaotische Familienverhältnisse, Liebe in der Pubertät, die Qual des Erwachsenwerdens, schiefe Bahn - alles drin, aber der erhobene Zeigefinger fehlt. Das ist erfrischend und hebt sich wohltuend sowohl von den Ami-Teenie-Filmen als auch vom Sozialkitsch aus unseren Breiten ab.

Eiszeit 1 (OmU), Hackesche Höfe (OmU)