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Romance

F 1998, Regie:Catherine Breillat; mit Caroline Ducey, Sagamore Stevenin, Francois Berleand u.a.; 95 Min.

Regisseurin Catherine Breillat räumt radikal mit dem Vorurteil weiblicher Monogamie auf. Bereits im Alter von 17 Jahren fiel die Breillat den Zensoren als Schriftstellerin auf. Ihre Debütroman „L homme facile“ war in einer sexuell so unverblümten Sprache geschrieben, dass man ihn erst für Leser ab 18 Jahren freigegeben hat. Die heute 51jährige Künstlerin hat ihr Arbeitsgebiet schließlich mit Drehbuchschreiben und Regieführen erweitert. Züchtig ist sie natürlich nicht geworden, wie Breillats Filme über menschliche Leidenschaften und Begierden beweisen. So ist auch die neue Arbeit der provozierenden Französin alles andere als keusch. Ganz im Gegenteil. Allein die Besetzung einer der Hauptrollen mit dem italienischen Profi-Porno-Star Rocco Siffredi lässt ahnen, dass der Titel „Romance“ nur die eine Seite ist, die andere heisst purer Sex.

Auf den wartet die junge Lehrerin Marie (Caroline Ducey) seit drei Monaten vergebens - seit dieser Zeit lässt sie ihr Freund Paul trotz all ihrer raffinierten Verführungskünste links liegen. Unter dem Vorsatz, „die Gesetzmäßigkeiten menschlicher Sexualität“ ergründen zu wollen, macht sich Marie auf die Suche nach Ersatzbefriedigungen und lässt sich bald auf eine hitzige Affäre mit dem überaus männlichen und ausdauernden Paolo ein. Aber bald genügt ihr auch das nicht mehr. Ihr Vogesetzter Robert ist der nächste Liebhaber, und der mag es besonders auf die brutale Art... Wie gesagt, der Film ist weniger romantisch als pornografisch, erzählt aus der weiblichen Perspektive. Bei der Nackheit des Mannes wird kein Zentimeter ausgespart.

Cinema Paris (auch OmU), Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kant New Yorck, Yorck

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