Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

28 Tage USA 2000, R: Betty Thomas, D: Sandra Bullock, Dominic West, Viggo Mortensen, Steve Buscemi

„Zum Zwangsentzug verurteilt findet sich Gwen (Sandra Bullock) mit Schrecken in einer Reha-Klinik wieder, in der Handys verboten sind und sich die Menschen im Kreis aufstellen und „we got us a higher power“ singen. Mit der Zeit kommt sie zwar ein paar Kindheitserlebnissen auf die Spur, aber so wie die schnippische Heldin gibt auch der Film seine ironische Sicht auf das therapeutische Treiben niemals auf – offenbar ist ihm seine eigene frohe Botschaft vom drogenlosen Glück selbst nicht ganz geheuer.“ (tip) CineStar, UT-Kino

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

American History X USA 1998, R: Tony Kae, D: Edward Norton, Edward Furlong

„Nachdem er zwei Schwarze umgebracht hat, landet ein amerikanischer Skinhead im Gefängnis und wandelt sich zum guten Menschen. Verständnisvoll nähert sich der Film seinem arischen Helden und feiert dabei dessen neonazistische Gewalttaten in erlesener Schwarzweiß-Fotografie und Zeitlupe.“ (tip) City

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitzky, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„Dieser gelungene Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zur dänischen „Nachtwache“ werden. Paula hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen hat da ganz andere Ideen – bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Anna und der König USA 1999, R: Andy Tennant, D: Jodie Foster, Chow an Fat

„Kein naturalistischer Ballast trübt in diesem Kostümfilm den Blick auf das exotisch siamesische Reich um 1860. Vorgeführt wird einem die Pracht nicht mit angeberischer Haltung, sondern in vornehmer Zurückhaltung. Gediegen eben. Auch die Geschichte gibt sich nicht viel anders, das hat dann ein wenig Langeweile zur Folge.“ (tip) City

B

The Beach USA 2000, R: Danny Boyle, D: Leonardo DiCaprio, Tilda Swinton

„Die verführerischen Postkartenbilder, die vor allem Star Leonardo DiCaprio ins rechte Bild rücken, im Guten wie im Bösen, glätten Blut und Tränen und zeigen letztlich nur die „schöne neue Welt“, die heute so leicht mit der Wirklichkeit verwechselt wird.“ (epd-film) City

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten -in dem Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen.“ (tip) Filmstudio, Ziegelhofkino (Ol)

Best of Shorts

Die Preisträger vom 16. Internationalen Hamburger Kurzfilmfestival sind in Rekordzeit gleich einen Tag nach der Verleihung auch im Kino 46 zu bewundern. Kino 46

Boogie Nights USA 1997, R: Paul Thomas Anderson, D: Burt Reynolds, Julianne Moore

Der zweite Film des Regisseurs von „Magnolia“ ist ein nahezu keuscher Film über die Pornoindustrie. Ohne moralisch zu bewerten, stellt uns der Film einen Pornoproduzenten im Kalifornien der 70er Jahre, seine Stars und Mitarbeiter als eine erstaunlich liebenswerte Ersatzfamlie vor und weitet den Film dabei schnell zu einem gesellschaftlichen Panorama aus, das ähnlich episch und ambitioniert wirkt wie Robert Altmans „Nashville“. (hip) City

Brasil Großbritannien1984, R: Terry Gilliam, D: Jonathan Pryce, Robert de Niro

„Gilliams Meisterwerk aus dem Orwell-Jahr 1984 ist eine gepfefferte Antwort auf die „Alles wird gut“-Utopien Hollywoods und eine bitterböse Abrechnung mit der Macht der Bürokratie, die rücksichtslos Träumer und Querköpfe unterflügt. Gilliam erzählt seine Geschichte mit dem rücksichtslosen Humor der Monthy Pythons und zahllosen Zitaten von Orwell, Huxley, Kafka und Eisenstein.“ (tip) City, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Die Brücke von Ambreville Frankreich 1999, R: Gérard Depardieu, D: Gérard Depardieu, Carole Bouquet

„Es ist zum Heulen. Da kommt der geplagte Ehemann nach einer Woche auf dem Bau nach Hause und muss feststellen, dass die Ehefrau seine geliebten Tomatenpflanzen vertrocknen ließ. Die Metaphorik spricht für sich. Ehefrau Mina ist dermaßen beschäftigt, ihren weltmännischen Liebhaber Matthias mit Liebe zu überschütten, dass die Ehe mit George längst verdorrt ist. Aber es wird nicht nur durch die Blume gesprochen: Auch sonst reden die drei Akteure, ohne Luft zu holen. Überraschungen gibt es bei dieser Ménage-à-trois nicht – außer der, dass Depardieu seinem Nebenbuhler keins auf die Nase gibt. Vorbei die Zeiten, da er als „Cyrano von Bergerac“ mit spitzer Zunge ein Feuerwerk der Dichtkunst und Liebesromantik beschwor und damit jeden Gegner verstummen ließ. In seiner zweiten Regiearbeit kommt Depardieu über bedeutungsschwangere Worthülsen nicht hinaus.“ (Cinema) Cinema

C

Crazy Deutschland 2000, D: Hans-Christian Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler: Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er souverän mit der Vorlage umgeht, ohne sie zu verfälschen, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zur Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Passage (Del)

D

Den Einen oder Keinen USA 2000, R: Kris Isacsson, D: Freddie Prinze Jr., Julia Stiles

„Liebe auf den ersten Blick – das erleben Al und Imogen. Aber wie es sich für eine romantische Collegekomödie gehört, gibt's genügend Wendungen bis zum selbstverständlichen Happy End. Nett, süß und harmlos.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Doppelmord USA 1999, R: Bruce Beresford, D: Ashley Judd, Tommy Lee Jones

„Sechs Jahre hat Libby unschuldig im Gefängnis gesessen, weil ihr Mann seine eigene Ermordung vorgetäuscht hatte. Da man für ein Verbrechen in den USA nur einmal verurteilt werden kann, kann sie nun den Gatten killen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Wenn Frauen hassen, ist eigentlich schon die Grundlage für einen soliden Thriller gegeben. Doch „Doppelmord“ bringt nicht einmal den halben Kick. Der Rachefeldzug der Witwe in spe ist so lustlos inszeniert, dass bei jeder Wendung nur die Drehbuchseiten rascheln, wo die Spannung knistern sollte.“ (TV-Spielfilm) Cinestar

Der Duft der Dinge Deutschland/Türkei/Griechenland 1998, R: Thomas Balkenhol, Erman Okay / Originalfassung, deutsche Übersetzung wird eingesprochen

„Basierend auf dem Roman von Dido Sotiriu „Grüß mir die Erde, die uns beide geboren hat“ zeigen Thomas Balkenhol und Erman Okay die Autorin, die Menschen und die Schauplätze eines der traurigsten Ereignisse in der griechisch-türkischen Geschichte des 20sten Jahrhunderts, nämlich den Exodus der Griechen aus Kleinasien. Dido Sotuiriu besucht ihr Haus und ihre Geburtsstadt Izmir und wird von den Leuten herzlich empfangen. Sie muss feststellen, dass sie inzwischen in der Türlei zu den meistgelesenen Schriftstellern überhaupt zählt. Sie ist eine Vorreiterin des türkisch-griechischen Dialogs und wurde deshalb oft in beiden Ländern von nationalistisch-chauvinistischen Kreisen angefeindet.“ (Pressetext vom DAB, Bremen) Kino 46

Durchgeknallt USA 1999, R: James Mangold, D: Winona Ryder, Angelina Jolie

„Basierend auf Susanna Kaysens autobiografischem Roman „Girls, Interrupted“ erzählt der Film von einigen Mädchen, die Ende der sechziger Jahre in einer Anstalt für geistig Verwirrte landen. Die damalige Wirklichkeit, in der die Grenzen zwischen normalem und gestörtem Verhalten verschwammen, bleibt weitgehend außen vor. Regisseur und Drehbuchautor Mangold konzentriert sich auf das Innenleben des Sanatoriums und seiner Insassen. Dabei spielt die berückend vulgäre und laszive Angelica Jolie, die den anderen Mädchen die Wahrheit ins Gesicht schleudert, Winona Ryder locker an die Zellenwand.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

E

East is East England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Basset

„Und wieder eine von diesen grandios cleveren Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt. Da ist Vater George, ein sturer Traditionalist und Hardcore-Muslim. Mamma Ella, seine zweite Frau, ist eine resolute Engländerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Außerdem: die sieben Kinder zwischen Familensinn und dem Sog der Swinging Seventies. Bei aller Komik ist in diesem bewegenden Comedy-Drama jede Figur mit einem plausiblen Psychogramm ausgestattet. Selbst das Verhalten des Vaters ist zu verstehen, der auf seine einfältige Weise nur das Beste für seine Familie will, mit seiner Sturheit indes genau das Gegenteil erreicht.“ (Bremer) Cinema

Ein Date zu dritt USA 1999, R: Damon Santostefano, D: Matthew Perry, Neve Campbell

„Weil ein reicher Schmierlappen den Architekten Oscar für schwul hält, vertraut er ihm seine bildhübsche Geliebte an. Natürlich verlieben sich die beiden ineinander. Klischeehafte, aber charmante Dreieckskomödie.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar

Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich, Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteyne, D: Nathalie Baye, Sergi Lopez

„Spanner seien gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornografie zu sehen. Regisseur Frédéric Fonteyne erzählt von flüchtigen Begegnungen, aufkeimenden Gefühlen und Erinnerungen an eine nicht gelebte Liebe: Eine Kontaktanzeige in einem Sexmagazin, ein Mann und eine Frau treffen sich in einem Cafe. Man kommt schnell zur Sache. Doch dann schleicht sich plötzlich Liebe ins Spiel, leise, zurückhaltend, etwas ungelenk. Fazinierend fächert Fonteyne seine Beziehungsgeschichte auf, die sich nicht so sehr über Worte, sondern über die Blicke, die Gesten, den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren entfaltet. Seine Absicht liegt in der Intensität des Augenblicks – dabei wenig zu zeigen und viel zu sagen.“ (Bremer) City

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) CinemaxX, UT-Kino, Ziegelhof-Kino (Ol)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Die Flintstones in Viva Rock Vegas USA 2000, R: Brian Levant, D: Michael Addy, Joan Collins

„Als wäre der Pop-Klamauk der „Flintstones“ nicht schon 1994 steinzeitlich genug gewesen, ist dieser Nachfolger, in dem Fred Feuerstein und Wilma zueinander finden, noch gröber gemeißelt. Zum Discount-Humor gibt's eine Discount-Besetzung: Der Dicke aus „Ganz oder gar nicht“ statt John Goodman und Joan Collins statt Liz Taylor. Knallig ausgestatteter Trash für kindliche Gemüter.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Die Frau auf der Brücke Frankreich 1999, R: Patrice Leconte, D: Daniel Auteuil, Vanessa Paradies

„Eine zeitlose, formal meisterhafte Liebesgeschichte mit beeindruckenden Hauptdarstellern, die aber zu sehr den großen Vorbildern des französischen Melodrams huldigt und dabei zu keiner eigenständigen Form und Handlung findet.“ (filmdienst) Atlantis

Frauen unter sich USA 1999, R: Anjelica Huston, D: Marion O'Dwyer, Anjelica Huston

„Die Geschichte der unlängst verwitweten, siebenfachen Mutter Agnes Brown gestaltet sich als eine lose Ansammlung von Arme-Leute-Klischees und gutgemeinten Witzen, wobei die Freundinnen in Not natürlich besonders großherzig, die Kinder etwas struppelig und die Kredithaie unvermeidlich sind. Huston führt den Traum von einem armen, aber seligen Irland zwar schließlich ad adsurdum, aber das macht die dramaturgischen Durchhänger des Films nicht wett.“ (tip) Filmstudio

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott („Alien“, „Blade Runner“) reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet – radikaler hätte die Neudefinition von „Ben Hur“ & Co. nicht ausfallen können. Die mitreißende Inszenierung imponiert, als hätte Oliver Stone mit High-Tech-Ausrüstung die vergangene Welt Roms mit Computeranimation zum Leben erweckt. Treffend mit Stars besetzt, fehlt dem Power-Epos nichts zum reinrassigen Kassenmagneten.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Good Vibrations – Sex vom anderen Stern USA 2000, R: Mike Nichols, D: Garry Shandling, Annette Benning, John Goodman

„Im Auftrag eines intergalaktischen Despoten wird ein Außerirdischer nach Phoenix entsandt, um eine Erdenfrau zu schwängern. Seine lautstarke Penisprothese steht dem Auftrag zunächst im Weg. Die pubertäre Handlung gibt die Grundlage für eine nur selten spaßige Sexklamotte ab. Zwar sind einige Gags durchaus gelungen, unterm Strich aber ist der Film lediglich die aufwendige Bebilderung eines Herrenwitzes.“ (filmdienst) UT-Kinocenter, CineStar

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) City

The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan

„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont eine Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Die Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden.“ (Der Spiegel) City

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

The House on Haunted Hill USA 1999, R: William Malone, D: Geoffrey Rush, Famke Janssen

„Als ein Multi-Millionär in einem alten Haus, das einst Schauplatz grauenhafter Verbrechen war, eine Geburtstagsparty für seine Frau veranstaltet, drohen die Gäste dem mörderischen Eigenleben des Gebäudes zum Opfer zu fallen. Misslungener Gruselfilm, der vergeblich versucht, das klassische Horror-Sujet des verwunschenen Hauses mit Hilfe von Krimi-Elementen und einem parodistischen Ansatz zu modernisieren.“ (filmdienst.de) CinemaxX

K

Kaphe Bizanz Türkei 2000, R: Gani Müjde, D: Mehmet Ali Erbil, Cem Darvan / türkische Originalfassung mit Untertiteln

„Historiengroteske um ausgesetzte Drillinge und die Thronfolge im byzantinisch-osmanischen Reich. Ein türkischer Publikumserfolg mit dem beliebten Komiker Mehmet Ali Erbil.“ (tip) UT-Kino

Keid Ensa (Die List der Frauen) Marokko 1999, R: Farida Benlyazid, D: Samira Akariou, Rachid El Ouali / Originalfassung mit Untertiteln

„Stimmungsvolle Verfilmung eines maurischen Volksmärchens, in der die kluge Tochter eines reichen Teppichhändlers den hochmütigen Sohn des Sultans in seine Schranken verweist und bändigt. Ein Hohelied auf die Kraft, Klugheit und den Ideenreichtum der Frauen, das die Stellung der Frau in orientalischen Ländern selbstbewusst herausstellt. Die erlesene, schauprächtige Inszenierung trägt das Ihre zu einem außergewöhnlichen Filmgenuss bei.“ (filmdienst) Kino 46

Kiriku un die Zauberin Frankreich 1998, R: Michel Ocelot

Gelungene Umsetzung eines westafrikanischen Märchens in einen Zeichentrickfilm: Von den warmen Erdfarben des Dorfes und der Savanne bis zum leuchtenden Grün des Urwaldes.“ (tip) CinemaxX, CineStar

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Lebenslänglich USA 1999, R: Ted Demme, D: Eddie Murphy, Martin Lawrence

„Life“ so der Originaltitel von Ted Demmes Buddy-Komödie, bedeutet tatsächlich „Lebenslänglich“: Eddie Murphy und Martin Lawrence spielen zwei schwarze Schwerenöter der Prohibitionszeit, die nach einer Pechsträne in einem Gefängnis in Mississippi landen. Das Leben zwischen verwegenen Ausbruchsplänen und häuslichen Anwandlungen hinter Gittern zeigt die schwarzen Paradekomiker als unerschöpfliche Energiequellen der Identität – sie verwandeln jede Demütigung in einen Witz.“ (tip) CineStar

L'Humanité Frankreich 1999, R: Bruno Dumot, D: Emunelle Schotté, Séveriné Caneele / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein brutaler Mord an einem kleinen Mädchen – doch nur einer wagt die nahe liegende Frage zu stellen, wie sich Menschen so etwas einander antun können. Es ist der Kommissar Pharaon, ein Ritter der traurigen Gestalt auf der Suche nach dem letzten bisschen Menschlichkeit. Dumonts Bilder aus der französischen Provinz sind wie schon in seinem Regiedebüt „La Vie de Jésus“ eindringlich, fremd, dumpf und in ihrer Reduzierung auf das Kreatürliche radikal. Noch lange nach dem Film wirken sie als Nachhall auf eine traurige Wahrheit in unseren Köpfen weiter.“ (tip) Kino 46

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert. „Magnolia“ ist eine einzige, monumentale Parallelmontage von verschiedenen Erzählsträngen: ein überschwänglich ehrgeiziger Film, der einem ins Auge springt und kein Risiko scheut. „Magnolia“ spielt im San Fernado Valley, dem globalen größten Zentrum der Entertainmentindustrie. Anderson siedelt seine Dramen in den Kreisen der Showmaster, TV-Produzenten, Wunderkinder und Fernsehgurus an, und so bietet sein Film auch eine Innensicht in diese Welt der professionellen Verführer. Ein Seminar für Möchtegerne-Machos gerät etwa dadurch aus allen Fugen, dass dem Einpeitscher in der Pause vor laufender Kamera seine Lebenslügen aufgetischt werden. Tom Cruise spielt ihn als einen durch und durch widerlichen Menschen. So gut sah man ihn bisher noch nie. (hip) Atlantis

Maldoror Deutschland 2000, R: Filmgruppe Chaos

„„Die Gesange des Maldoror“ von Lautreamont wurden fürs Kino initiiert und koordiniert von Karsten Weber aus Kiel und Duncan Reekie aus London. Ein Grundwerk der Moderne über Gott, die Erschaffung des Menschen, Strafe und das Sein.“ (Programmtext Cinema) Cinema

Marlene Deutschland 1999, D: Joseph Vilsmaier, D: Katja Flint, Heino Ferch

Marlene Dietrichs Lebensgeschichte auf dem Niveau eines Lore-Romans. (hip) City

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis

„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) Schauburg, Passage (Del)

Der Mondmann USA 1999, R: Milos Forman, D: Jim Carrey, Danny de Vito, Courtney Love

Der TV-Entertainer Andy Kaufmann quälte gerne sein Publikum, und schien es fast zu genießen, wenn es ihn schließlich hasste: Ihm ging es um die Intensität des erzeugten Gefühls, und ob dies nun positiv oder negativ war, war ihm letztlich egal. In „The Man on the Moon“ lernen wir einen Mann kennen, der (so Bert Brecht über Karl Valentin) „keine Witze machte, sondern ein Witz war.“ Ein faszinierender Film über einen Menschen, der buchstäblich bis ins Grab hinein versuchte, die Provokation zu einer Kunstform zu entwickeln. (hip) Atlantis

Music of the Heart USA 1999, R: Wes Craven, D: Meryl Streep, Angela Bassett, Gloria Estefan

„Ausgerechnet „die Musik toter weißer Männer“ soll die Ghetto-Kids in East Harlem auf das Leben vorbereiten? Mit Mozart, Bach und klassischen Konsorten versucht die Musiklehrerin Meryl Streep den Schülern ihres Violinenkurses Disziplin und Durchhaltevermögen beizubringen. Gegen den Widerstand von Kollegen und Eltern zieht sie ein Förderprogramm auf, das den Kindern die Liebe zur Musik vermittelt, vor allem aber ihr Selbstvertrauen stärken soll. Der steinige Weg führt nach langen Jahren in die Carnegie Hall, wo die Kids mit Virtuosen wie Itzhak Perelman und Isaac Stern ein Konzert geben. „Musik of the Heart" erzählt eine wahre Geschichte, streckenweise aber leider so sentimental, wie es schon der Titel vermuten lässt. Für Wes Craven, den Altmeister des Horrors, war es der lang ersehnte Ausbruch aus seinem angestanmmten Genre.“ (Bremer) Atlantis

O

Office Killer USA 1997, R: Cindy Sherman, D: Carol Kane, Barbara Sukowa

„Eine makabre Horrorkomödie um eine mausgraue Angestellte, die das Töten als Akt der Befreiung für sich entdeckt, ist das Regiedebüt der Avantgarde-Fotografin Cindy Sherman. Verstörend und faszinierend, wie ihre Bilder.“ (TV-Spielfilm) CineStar

P

Pokémon – Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

R

The Rocky Horror Picture Show Großbritannien 1975, R: Jim Sharman, D: Jim Curry, Susan Sarandon

“Die unangefochtene Königin unter den Mitternachtsfilmen, eines der merkwürdigsten Phänomen des Kinos. Über diesen Film kann man gar nicht reden, ohne auf seine Fans einzugehen. Denn diesen haben ihn von einer nicht weiter aufregenden Horror-Science-Fiction-Parodie in eine legendäre, unterhaltsame Multi-Media-Show verwandelt.“ (Danny Peary) City

Romance Frankreich 1998, R: Catharine Breillat, D: Caroline Ducey, Dagamore Stevéverin, Rocco Siffredi

„Dass der eregierte Penis des Porno-Mimen Siffredi zu sehen ist, macht den Film nicht zum Porno, er stellt allenfalls einen Tabubruch dar. „Romance“ ist ein weiblich-vergeistigter Blick auf die Liebe ohne Liebe, ohne Romantik, ohne Umschweife. Die Männer erfüllen nur einen Zweck, Frau ist komplex, kein Objekt, kein Opfer. Man muss die Theorien, deren Vermittlung Breillat wichtiger scheint als eine spannende Inszenierung, oder die extremen gynäkologischen Bilder nicht gutheißen, um den Film interessant zu finden. Aber man muss wohl zumindest eine feminine Seite besitzen, um ihn zu verstehen oder zu mögen.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

Romeo Must Die USA 2000, R: Andrzey Bartkowiak, D: Jet Li, Aaliyah

„Modische Actionware in zeitgemäßem Hochglanzlook, die sehr auf zeitgemäße Unterhaltung zugeschnitten ist. Kung-Fu-Düse Jet Li legt bei seinen Verrenkungskünsten den turbulenten Jackie-Chan-Gang ein. Nach Shakesspeare sucht man bedauerlicherweise vergebens, sogar die Romanze zwischen Li und R'n'B-Beauty Aaliyah ist kurz angebunden, Bahn frei also für Humor und originelle Action ohne sonderlichen Tiefgang. Wegen der schwachen Handlung ist der flotte Spaß gleich nach dem Kinobesuch bereits wieder vergessen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Ut-Kino, Gloria (Del)

Rosie Belgien 1998, R: Patrice Toye, D: Aranka coppens, Dirk Roofthooft

„Die Geschwister Irene und Michael sind Gefangene ihrer Vergangenheit, unfähig, sich voneinander zu lösen. Das wird klar, als sich der Bruder plötzlich bei Irene einnistet, die mit Tochter Rosie in einem tristen Vorort von Antwerpen lebt. Als der Eindringling die neue Liebe der Mutter gefährdet, muß die 13-Jährige den gordischen Knoten lösen. Schwerer Stoff, durch den kein Lichtstrahl dringt. Sensible, gut beobachtete Achterbahnfahrt in psychologische Untiefen.“ (tip) Filmstudio

S

Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh

„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, das heißt hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden.“ (tip) City

Schwarze Katze, weißer Kater Deutschland 1998, R: Emir Kusturica, D: Bajram Severdzan

„Einen Spaß wollte Emir Kusturica sich und seinen Zuschauern machen, und so ist hier alles ohne tiefschürfende Aussage auf die Lacher und pittoresken Details angelegt. Strenge Kritiker werfen ihm dies natürlich auch ganz schnell vor, aber warum soll er nicht mal mit all seinem filmischen Können und der Liebe zu grotesken Figuren, die ihn schon immer auszeichnete, einen Zigeunerschwank inszenieren? (hip) City

Scream USA 1995, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

Zum Filmstart von „Scream 3“ kann man jetzt auch noch mal beim Original schreien. City

Scream 2 USA 1997, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

Zum Filmstart von „Scream 3“ kann man jetzt auch noch mal bei der ersten Fortsetzung schreien. City

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

"Am Set zum Film „Stab 3“, einem Film im Film, tauchen plötzlich echte Leichen auf. Die alten Bekannten Gale, Fewey und Sidney reisen an, um bei der Aufklärung der Verbrechen zu helfen, die wieder der schwarzgewandete Messer-Mörder begangen hat. Kurz: „Scream“ zum Dritten, doch die Filmfiguren sind keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam. Was will man mehr?“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

The Sixth Sense USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen.“ (tip) City

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Christina Ricci

„Der exzentrische Tim Burton hat sich diesmal der knapp 200 Jhre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“ (tip) City

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthoy Mighella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum noch einmal zu sehen bekommen. Der Film basiert auf Patricia Highsmiths Geschichte, die eine Reihe von Romanen mit dem Helden Ripley auslöste: einem Mann, der heilos böse ist, aber zugleich auch charmant und intelligent.“ (Roger Ebert) City

Tee mit Mussolini Italien/Großbritannien 1999, R: Franco Zeffirelli, D: Cher, Judi Dench, Lili Tomlin

„Der Film spielt im Italien der Zeit, als Mussolini langsam an Macht gewann, und basiert auf der Autobiografie des Regisseurs. Aber trotz der guten Schauspielerinnen ist der Film ein zäher Mischmasch, weil Franco Zeffirelli ungeschickt versucht, zuviel in zu wenig Zeit zu erzählen.“ (HBO-Film Reviews) City

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, Chulpan Hamatova, Philippe Clay

„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimstatt einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegen setzten. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, gespeist aus zahlreichen Wurzeln der Filmgeschichte. Konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst, wird das moderne Märchen fast ohne Worte erzählt und bereichtert durch skurrile Figuren, bizarre Dekors und eine auch in der Farbgebung faszinierende Bildgestaltung, was den Film zu einem Augen- und Ohrenschmaus macht.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca (Ol)

U

Die Unberührbare Deutschland 1999, R: Oskar Roehler, D: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai

„Mit dem Fall der Mauer bricht für die Münchner Schriftstellerin Hanna Falders eine Welt zusammen. In ihren Büchern tritt sie für die Werte des Sozialismus ein, in der Realität shoppt sie bei Dior. Hanna macht sich auf den Weg nach Berlin. Sie ist eine Getriebene, alkohol- und tablettensüchtig, monomanisch – und dennoch eine Frau, die man auf Anhieb liebt und versteht. Ein Film, in dessen stilisierten Schwarzweiß-Einstellungen Einsamkeit und Verzweiflung zu abstrakten Bildern unendlicher (Sehn-)Sucht gerinnen, und der gleichzeitig ganz hart am Leben balanciert. Die Autorin Gisela Elsner, das Vorbild für Hanna Flanders, war Oscar Roehlers Mutter.“ (tip) Gondel

V

V Leru (Müßiggang) Slowenien 1999, R: Janez Burger, D: Jan Cvitkovic / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Das Leben des Langzeitstudenten Dizzy besteht vor allem aus nächtlichen Trinkgelagen, Rumhängen, Kartenspielen und Fernsehgucken. Auf liebenswürdige, charmante Weise nähert sich der Film dem Zusammenleben der Studenten und zeigt die Veränderung des Helden vom schnippischen Säufer mit seiner ungeheuren Angst vor dem Erwachsenwerden zum unruhig vor dem Kreißsaal wandelten Möchtergern-Vater. Er gewinnt vor allem durch die vielen kleinen Szenen, in denen es um menschliche Unsicherheiten und die unbewusste Komik des Alltags von Langzeitjungendlichen geht, bleibt dabei lakonisch und detailreich, ohne jemals ins Zotige sogenannter Beziehungskomödien abzugleiten.“ (Katalog des Festivals des osteuropäischen Films, Cottbus) Kino 46

W

Wiedersehen auf Bullerbü Schweden 1962, R: Olle Hellbom, D: Kaj Anderson. Jan Erik Husbom

„Fortsetzung der Astrid Lindgren-Erzählung “Die Kinder von Bullerbü“. Hauptsächlich geht es um einen Jungen, der Angst vor dem Zahnarzt, aber einen lockeren Zahn hat. Erfrischende Unterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46