: die biologische klärung der heike-frage
Zwar schickten Janne Fengler und Frank Burdich aus Düsseldorf kein Heike-Haiku ein, dafür haben sie in Carl Sagans Buch „Unser Kosmos“ (München, 1982) den historischen Hintergrund des Heike-Mythos entdeckt: „Im Jahr 1185 war der japanische Kaiser ein kleiner Junge namens Antoku. Er war der nominelle Führer eines Samuraiclans, der HEI-KE, die schon seit langem mit einem anderen Samuraiclan, den GEN-JE im Krieg lagen . . . Am 24. April 1185 kam es bei Danno-Ura zur Entscheidungsschlacht. Die zahlenmäßig unterlegenen HEI-KE wurden überlistet, und viele kamen um. Die Überlebenden warfen sich scharenweise ins Meer und ertranken. Auch die Dame Nij, die Großmutter des Kaisers, beschloss, sich und Antoku nicht vom Feind gefangen nehmen zu lassen . . . Sie schloss ihn fest in die Arme, und mit den Worten ,In den Tiefen des Meeres ist unsere Hauptstadt‘ versank sie mit ihm in den Wellen. Die gesamte Kriegsflotte der HEI-KE wurde vernichtet . . . So verschwanden die HEI-KE fast gänzlich von der Bildfläche . . . Den Fischern zufolge wandern die HEI-KE-Samurai noch heute über den Boden des Japanischen Meeres – als Krabben. Tatsächlich finden sich hier Krabben mit einer sonderbaren Zeichnung auf dem Rückenpanzer, dessen Erhebungen und Kerben verblüffend an ein Samuraigesicht erinnern (siehe Bild links: Furchen auf dem Panzer einer HEI-KE-Krabbe) . . . Diese Legende wirft ein spannendes Problem auf. Wie kommt es, dass in den Rückenpanzer einer Krabbe das Gesicht eines Kriegers eingeschnitten ist?“ FOTO: CO DE KRUIJF
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