: Neuer Bahn-Aufsichtsrat
Mehrkosten in Milliardenhöhe bei Bahnprojekten waren gestern im Aufsichtsrat kein Thema
BERLIN dpa/afp ■ Die Sanierung der Deutschen Bahn wird künftig von einem neuen Aufsichtsrat kontrolliert, der gestern in Berlin zusammengestellt wurde. Vorstand des 20-köpfigen Gremiums bleibt Thyssen-Manager Dieter Vogel. Neu sind unter anderem Infineon-Chef Ulrich Schumacher und Preussag-Chef Michael Frenzel. Der Aufsichtsrat billigte auf seiner Sitzung gestern auch den Führungswechsel bei der Bahn-Tochter DB Netz. Dort löst der gelernte Ingenieur Roland Heinisch den 62-jährigen Peter Münchsschwander ab.
Ein Gutachten von Wirtschaftsprüfern zu drohenden Mehrkosten von bis zu fünf Milliarden Mark bei der ICE-Strecke Köln-Frankfurt und beim Berliner Bahnknoten stand gestern wider Erwarten nicht auf der Tagesordnung. Als unwahrscheinlich gilt allerdings, dass in diesem Zusammenhang gegen den früheren Bahn-Chef Heinz Dürr Schadensersatzklage wegen Missmanagement erhoben wird.
Unterdessen hat das Europaparlament in Straßburg gestern die Liberalisierung des Bahnverkehrs bis 2010 gefordert. Die EU-Länder sollen verpflichtet werden, ihre Schienennetze für Unternehmen aus allen EU-Staaten zu öffen – für den Personentransport vorerst nur auf grenzüberschreitenden Strecken.
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