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Starke Männer, irre Rechner

■ Ist das alles Sport? Zum vierten Mal versammelten sich in Flensburg Freaks beim Internationalen Festival der Rekorde

Der Weltrekord im Bungeespringen ist am Sonnabend in Flensburg aufgestellt worden. 31 Menschen sprangen – zuammengepackt in eine traubenförmige Masse – aus fast 70 Metern Höhe ab. Rund 50.000 Zuschauer applaudierten, als die Bungeespringer kopfüber direkt über dem Innenhafen herabfielen. Der Massensprung war eine der Höhepunkte des vierten Internationalen Festivals der Rekorde in der Fördestadt. 20 mutige junge Frauen und elf Männer hatten sich zu dem Wagnis zusammen gefunden. Viele von ihnen sprangen zum ersten Mal. Der letzte Rekord war im vergangenen Jahr mit 30 Springern aus 50 Metern Höhe in Mülheim-Kärlich bei Koblenz/Rheinland-Pfalz aufgestellt worden.

Beim Fest der körperlichen und geistigen Höchstleistungen purzelten bisher gleich mehrere neue Superrekorde: Drei „Gehirnsportler“ lösten extrem schwierige Aufgaben. Der dänische Kraftprotz George Olesen – angeblich stärkster Mann der Welt – sowie die Extremsportler Paddy Doyle aus Großbritannien und der Deutsche Rainer Schröder warteten mit spektakulären sportlichen Aktionen auf. Insgesamt wurden auch beim diesjährigen „Internationalen Festival der Rekorde“ während des achten Stadtfestes „Tummelum“ wieder um die 30 kuriose und sportliche Erstmals- bzw. Einmalleistungen zur Eintragung ins neue Guinness-Rekordbuch aufgestellt.

Olesen zog einen 20 Tonnen schweren Lastwagen 27 Meter lang an einem Finger weg. Außerdem fing der Däne eine fast acht Kilogramm schwere Eisenkugel auf, die mit rund 300 Stundenkilometern aus einer Kanone abgefeuert wurde. Vorher stemmte der 39-Jährige 115 Kilo an einem Arm länger als eine Sekunde in die Höhe.

Der Brite Doyle schaffte 425 einarmige Liegestützen. Dessen früherer Rekord betrug 294 Liegestützen. Rainer Schröder knickte, mit den Zähnen haltend, massenweise zwei Zentimeter dicke Stahlstangen.

Der Bonner Gert Mittring (Intelligenzquotient 145) übertraf den eigenen Gehirnleistungsrekord, indem er in weniger als 45 Sekunden auf fünf Stellen genau die Wurzel aus einer spontan vorgegebenen sechsstelligen Zahl herausfand. Der aus dem Schwabenland stammende Stephan Gruber stellte nach 20,5 Sekunden fest, welche Karte in einem Spiel von 50 unterschiedlichen Karten fehlte.

Daneben ging jedoch der gemeinsame Versuch des 34-jährigen Mittring und des Gedächtnissportlers Ralf Laue aus Leipzig, innerhalb von einer Minute 25 Tagesdaten aus den Jahren ab 1600 den richtigen Wochentagen zuzuordnen. Aus Anlass des „Jahrs der Mathematik 2000“ sind in Flensburg in den kommenden Wochen weitere Rechenrekorde geplant. lno

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