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Zahlen sind relativ

■ Zufrieden: Schauspiel-Chef Baumbauer

Das Haus ist bestellt. Die Bilanz stimmt. Es gibt nichts, was fürderhin verbesserungswürdig wäre. Dies ist, grob gesprochen, der Tenor der Bilanz, die der scheidende Schauspielhaus-Intendant Frank Baumbauer zieht. Ein wenig konkreter lässt sich aber doch in Zahlen fassen, was sieben Jahre Intendanz erbracht haben, bevor Baumbauer als Schauspielchef zu den Salzburger Festspielen und anschließend an die Münchner Kammerspiele wechselt: Fünf Millionen Mark an Rücklagen hat das Schauspielhaus inzwischen gebildet – Geld, das allerdings großenteils durch die selbst zu erwirtschaftenden Tariferhöhungen aufgesogen wird.

Trotzdem: 129 Neuinszenierungen hat das Haus in den vergangenen sieben Jahren geboten; 66 Stücke stammten von lebenden Autoren – 51 Prozent aller Aufführugen also; 64 waren Ur- oder deutschsprachige Erstaufführungen. Auch in puncto Auslastung fühlt sich Baumbauer im „grünen Bereich“: 66 Prozent Auslastung habe das Haus durchschnittlich erzielt – eine Zahl, die man aber „keineswegs so absolut setzen sollte“, so Baumbauer.

Viel wichtiger sei es doch, sich der 250 000 Besucher pro Saison bewusst zu werden, die das Schauspielhaus „durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten hindurch“ beehrt hätten. Immerhin seien – man erinnert sich: 1300 Plätze hat das Große Haus – im Schnitt 800 Leute pro Vorstellung dagewesen, und der Anteil der Jugendlichen sei von 15 auf 30 Prozent gestiegen. Auf die Frage, wie die berühmten fünf Millionen Rücklagen erwirtschaftet wurden, führt Baumbauer die Verdoppelung der Vorstellungen sowie die zahlreichen Gastspiele an.

Kritik am „manchmal bis zur Schmerzgrenze“ sparwütigen Senat übt Baumbauer nicht. Man habe in gewissen Situationen schon sehr bestimmt auftreten müssen, sagt er nur, und das habe ihm gar nicht gefallen. Auch über Sponsoren, die einzelne Projekte – aber niemals die reguläre Produktion – unterstützt hätten, weiß er nur Positives zu sagen. Eins weiß er aber (fast) sicher: „Von den Sponsoren zu verlangen, dass sie eines Tages wegfallende Subventionen auffangen, würde wahrscheinlich nicht funktionieren. Denn die werden nicht bereit sein, den städtischen Haushalt zu entlasten“. Petra Schellen

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