: Man darf gespannt sein
betr.: „Zoff am Badestrand“ (Das Inselduell), taz vom 1./2. 7. 00
Beeindruckend: 13 todesmutige Kandidaten versuchen fast zwei Monate lang auf einer Insel mit nur zwölf Kilo Reis, zehn Kilo Mehl, acht Liter Öl, getrocknetem Fisch, zehn Kilo Bohnen, drei Kilo Zucker, ungeröstetem Kaffee, Tee und, man staune, Kondensmilch auszukommen. Das ist wirklich beeindruckend. Meine Hochachtung. Ich bin sehr gespannt, wie lange sie es durchhalten ohne Fernseher, Frühstücksflocken und ihre tägliche Ration Milchschnitte.
Extremszenarien, in denen möglichst lange ohne möglichst viel ausgekommen werden muss, erreichen leider sehr schnell ihr Ende (weniger als nichts geht halt nicht) – auch hinsichtlich ihrer Medientauglichkeit. Viel besser und für den Zuschauer interessanter wären deshalb Formate, wo es darum geht, möglichst lange mit etwas auszuhalten: Eine Gruppe eingesperrt mit Pitbull-Terriern – wer überlebt es am längsten, bekommt hier eine neue Dimension.
Wettschwimmen in einem mit Piranhas besetzten Bassin. Überleben Jugendliche zwei Wochen lang mit „jugendlichen“ Politikern wie Frau Merkel in einem Raum? Oder einige Randgruppen mit sehr intolerant veranlagten Mitmenschen in einem Container, da könnte man noch auf richtige Aktionen bauen. Man darf gespannt sein. ROLAND BROMANN, Köln
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