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Uni-Klinika sollen unter ein Dach

ÖTV und DAG entwickeln Konzept für Zusammenlegung von Charité und Benjamin Franklin. Kostentransparenz fraglich

Die Universitätsklinika Charité und Benjamin Franklin haben trotz massiven Outsourcings finanzielle Probleme bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Nach Angaben der Charité werden in den nächsten Jahren Verluste in Höhe von fast einer Milliarde Mark erwartet.

Die Gewerkschaften ÖTV und DAG haben gestern ein Konzept vorgestellt, wonach die beiden Universitätsklinika unter einem Dach zusammengefasst werden sollen.

Das Konzept wurde unter Beteiligung von Personalräten und Mitarbeitern der Klinika erstellt. Die Vorsitzende der ÖTV Berlin, Susanne Stumpenhusen, hob dabei hervor, dass die Gewerkschaften „mit diesem Papier die Initiative ergreifen, um die dringend erforderliche Diskussion anzuregen“.

In der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts hätte das zu gründende Universitätsklinikum Berlin-Brandenburg einen Umsatz von über 2 Milliarden Mark. Durch Kostentransparenz und Budgetierung nach Forschung, Lehre und Krankenversorgung soll eine Trennung von Universitäts- und Krankenhausbereich erreicht werden.

Eine gemeinsame Serviceabteilung soll allen vier Standorten (Buch, Mitte, Steglitz, Wedding) Dienstleistungen wie Labor, Wäscherei oder technische Dienste zur Verfügung stellen. Stellenabbau sei durch die Fusion nicht zu erwarten, betonte Heike Spieß (DAG). Durch Kostenreduzierung seien sogar Einstellungen denkbar.

Wie die Kostentransparenz hergestellt werden soll, blieb allerdings offen. Es wurde jedoch bekannt, dass der Verwaltungschef der Charité bis zur Septembersitzung dem Finanz- und Wirtschaftsausschuss der Charité einenWirtschaftplan vozulegen hat. Darin sollen die Budgetbereiche Forschung und Lehre getrennt ausgewiesen werden.

DETHLEV SCHAMPERA

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