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Betr.: Mirow legt 'ne Schippe drauf, taz hamburg vom 26. Juli 2000
Leer und hilflos
Die taz listet noch einmal auf, dass die entscheidenden Fragen für den Planfeststellungsbeschluss nach wie vor nicht beantwortet sind. Die Concorde-Katastrophe sollte auch den eigensinnigsten Prestigepolitiker zu der Überlegung bringen, ob der Ausbau einer Flugzeugwerft mit Probeflügen des größten doppelstöckigen Supertransporters A3XX inmitten von Wohngebieten ein Unding ist. Die Concorde verunglückte in einem Randbezirk von Paris mit katastrophalen Folgen, während das Projekt DASA/Finkenwerder inmitten der dicht besiedelten Wohngebiete Finkenwerder, Flottbek, Nienstedten und Blankenese liegt, mit direkter unmittelbarer Kreuzung in nur wenigen Metern Abstand vom Hauptschiffahrtsweg Elbe.
Wer nach der Katastrophe den Planfeststellungsbeschluss weiter betreibt, übernimmt eine ungeheure Verantwortung für Leib und Leben Tausender Anwohner, Ausgabe von Milliarden für ,Tetje mit de Utsichten', Zerstörung von Naturschutzgebieten, kurzum die Miss-achtung ernsthaftester Gegengründe.
Die Concorde hatte den Prestigenimbus des sichersten Flugzeuges der Welt als Produkt echter Hochtechnologie, besonders sorgfältiger Wartung und wurde nur von ausgesuchten besten Piloten geflogen. All dies verhinderte die Katastrophe nicht.
Das Argument von Arbeitsplätzen bleibt leer und hilflos angesichts einer solchen Katastrophe.
Walter Hinneberg
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