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Bremen in Zukunft ganz ohne InterRegio

■ Die Gewerkschaft der Bahn fürchtet um 35 Bremer InterRegio-Züge und 235 Jobs

Schon vor Wochen befürchteten Verkehrsverbände den Tod der InterRegio-Züge im Norddeutschen Raum. Jetzt schlägt auch die Gewerkschafter der Eisenbahner Deutschlands (GdED) Alarm: Aus internen Bahn-Papieren gehe hervor, dass bis 2003 im Bremer Raum vier InterRegio-Linien wegfallen sollen, die 235 Arbeitsplätze einsparen würden.

Heute veranstalten die Gewerkschafter deshalb eine Flugblatt-Aktion in den InterRegio-Zügen und im Bahnhof Bremen: „Lassen Sie uns gemeinsam protestieren, um diese Verschlechterung zu verhindern“, appelliert die GdED an die Bahn-Nutzer. Als oberste Beschwerde-Hotline wird die Telefonnummer und email-Adresse von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn gleich mit geliefert.

Betroffen ist nach GdED Information nicht nur die bislang gefürchtete Abkopplung Bremerhavens oder Wilhelmshavens vom Fernverkehr, sondern „sämtliche InterRegio-Linien“. Konkret: Die Verbindungen Bremen – Hamburg – Stralsund, Emden – Bremen – Cottbus, Saarbrücken – Bremerhaven sowie Emden – Karlsruhe mit insgesamt 35 Zügen pro Tag. Damit würde sich der Bedarf an Zugbegleitern in Bremen, Emden und Osnabrück von derzeit 143 Stellen auf Null herunterschrauben, die 94 Lockführer würden bis 2002 ebenfalls auf 22 reduziert, hinzu kämen außerdem noch Personaleinsparungen am Verkaufsschalter.

Die geplante Bahn-Reform habe „katastrophale Konsequenzen für die Reisenden“, schimpft Gewerkschaftssekretär Eckhard Gollkowski: Mehr Menschen würden damit nicht auf die Schiene gebracht, wenn sich die DB von einem funktionierenden Produkt wie dem InterRegio zurückziehe. Das sei „Harakiri als Prinzip“.

Da der InterRegio zum Teil auch Nahverkehrsfunktion übernimmt, sollen aus Sicht der Bahn in Zukunft Länder und Kommunen für die Züge genauso bezahlen, wie bislang für die Regionalverbindungen. Der Verkehrsclub Deutschland fürchtet deshalb einen „Verteilungskampf um die ohnehin schon spärlichen Mittel“. Wenn die Länder die InterRegios aufrecht erhalten wollen, würde denen das Geld für die Nebenstrecken fehlen. „Die Kommunalpolitiker müssen jetzt entscheiden, welche Züge sie noch aufrecht erhalten wollen“, meint auch Gollkowski.

„Uns ist bekannt, dass die Bahn einiges verändern will“, erklärt gestern der Sprecher des Wirtschaftsressors Thorsten Groth. „Aber wir sind Sanierungsland und müssen auch sparen.“ Ende August will deshalb der Senat mit dem Bahnchef Klartext reden. pipe

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