Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitz, D: Franka Potente, Benno Führmann

„Dieser gelungene Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zur dänischen „Nachtwache“ werden. Paula hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen hat da ganz andere Ideen - bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören.“ (TV-Spielfilm) City

B

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City

Big Mamas Haus USA 2000, R: Raja Gosnell, D: Martin Lawrence, Nia Long

„Martin Lawrence schien neuen Wind in die US-Comedy-Szene zu bringen. Doch schon fällt auch ihm nichts anderes mehr ein als Kollegen zu imitieren. Sein neuer Film jedenfalls ist eine müde Melange aus „Der verrückte Professor“, „Die Nacht hat viele Augen“ und „Mrs.Doubtfire“. Agent Malcolm überwacht die Freundin eines Bankräubers, verliebt sich dabei in die vermeintliche Komplizin und schlüpft zur Tarnung in die Rolle ihrer schwer beleibten Oma. Alles schon mal dagewesen – bloß diesmal eben in Schwarz.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Solitaire (Westerstede)

Das Boot (Directors Cut) Deutschland 1981, R: Wolfgang Petersen, R: Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer

„Die Geschichte der letzten Fahrt eines deutschen U-Bootes im Zweiten Weltkrieg, nach dem Erlebnisroman von L.- G. Buchheim. Vom früheren Fernsehregisseur Wolfgang Petersen aufwendig inszenierter Kriegsfilm.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) Filmstudio

C

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Passage (Del) / Deutsch untertitelte Originalfassung, in der Mel Gibson den Gockel spricht, in der Schauburg

Crazy Deutschland 200, D: Hans-Christina Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schiling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler. Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er so souverän mit der Vorlage umgeht, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zu Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) City

Cube Kanada 1997, R: Vincenzo Natalie, D: Nicole De Boer, Nicki Guagagni, David Hewlett

„Sechs sehr verschiedene Menschen finden sich in einem Würfel von fünf Metern Kantenlänge wieder. Sie haben keine Erklärung für ihre Gefangennahme, und die Flucht erweist sich als schwierig, weil der Würfel von weiteren Würfeln umgeben ist, die zum Teil tödliche Fallen darstellen. Ein parabelhafter Thriller, der bekannte Themen- und Figurenmuster aufgreift und sie geleichsam in Reinform verwendet. Trotz einiger logischer Lücken ein reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment.“ (filmdienst) CineStar

D

Dogma USA 1999, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Matt Damon, Linda Fiorentino

„Katholiken wollten den Verleih verhindern. Verständlich, denn der neue Film von Smith ist ein kleiner Geniestreich: Zwei verbannte Engel wollen zurück ins Paradies, die letzte Nachfahrin von Maria und Joseph soll das verhindern. Doch die Gläubigen müssen sich nicht grämen – Smith geht mit den himmlischen Heerscharen respektvoll um.“ (Der Spiegel) City, Atlantis

Dolphins Deutschland 1999, R: Farhad Yawari, D: Julia Brendler, Marco Hofschneider / mit zwei Vorfilmen

„Körperlich gefangen in einer psychiatrischen Anstalt, bleibt der jungen Patientin Lara nur die Flucht in die Träume. Einzig der gutherzige Pfleger Jakob erkennt ihre heimliche Sehnsucht. Als er entlassen wird, zieht sich Lara vollends in ihre Fantasien zurück, in denen sie an der Seite von Delphinen durch die Ozeanfluten schwimmt. Nur eine dreiviertel Stunde und doch zu lange dauert das bildgewaltige Debüt des jungen Regisseurs Farhad Yawari. Mit erdrückender Opulenz und ausgefeiltem Bombast schmückt der 25-jährige seine dialoglose Komposition. Übrig bleibt ein aufwändiger, ohrenbetäubender, eigenwilliger und leider handlungsloser Sinnesrausch.“ (film.de) CinemaxX

Downhill City Deutschland/Finnland 1999, R: Hannu Salonnen, D: Teemu Aromaa, Franka Potente

„Den Himmel über Berlin gibt es in diesem Film nicht. Warum sollte die Kamera auch eine Perspektive einnehmen, die den Figuren längst abhanden gekommen ist – zwischen Schnellimbiss, runtergekommenen Wohnungen und düsteren U-Bahnhöfen. Nach dem „Short-Cuts“-Prinzip werden sich die Wege diverser aus der Bahn geworfener Gestalten kreuzen. Zufällige Begegnungen von urbaner Flüchtigkeit, kleine Gesten des gegenseitigen Wahrnehmens, der Freundlichkeit, der minimalen Solidarität.“ (tip) Filmstudio

E

East is east England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Basset

„Und wieder eine von diesen grandios cleveren Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt.“ (Bremer) City, Atlantis, Cinema (OmU)

Ein Freund zum Verlieben USA 2000, R: John Schlesinger, D: Madonna, Rupert Everett

„Dass es nicht schwer ist, aus einem schlechten Drehbuch einen schlechten Film zu machen, beweist dieser „Kramer gegen Kramer“-Aufguss für die moderne Patchwork-Familie. Ein Freundespärchen, halb homo (Everett), halb hetero (Madonna), aber ganz und gar hip, zeugt im Vollrausch aus Versehen einen Sohn. Alles wunderbar, sie ziehen zusammen und das Baby groß, aber sechs Jahre später verguckt sich die Mama in einen feschen Hetero-Mann. Hopplahopp wird aus der Ode an die „beautiful people“ von Los Angeles ein Sorgerechtsdrama, das so echt wirkt wie Madonnas gegenwärtige Haarfarbe. Einziger Trost: Der Zuschauer kann ausgiebig der Frage nachsinnen, wer den besseren Bizeps hat – Rupert oder Madonna.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Ein Sommer auf dem Lande Frankreich 1999, R: Jean Becker, D: Michel Serrault, Jaques Gamblin

„Die Geschichte zweier gegensätzlicher Männer, die mit Frau und Kindern in einer idyllischen Flusslandschaft im Frankreich der 30er-Jahre leben, von der Liebe träumen, das Leben genießen und ungewöhnliche Freundschaften zu einem alten Fabrikbesitzer und einem dandyhaften Städter pflegen. Eine von verhaltener Spannung und leisem Humor geprägte Hymne auf die Freundschaft und die kleinen Freuden des Lebens, die in malerischen Bildern eine vergangene Epoche stimmungsvoll wiederauferstehen lässt.“ (filmdienst) Cinema, Casablanca (Ol)

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) UT-Kino

Extreme Leidenschaften Australien 1999, R: Peter Duncan, D: Barbara Hershey, Richard Boxburgh

„Durchgeknallte Klaviervirtuosen scheinen eine australische Spezialität zu sein: Nach „Shine“ kommt nun „Passion“ (Originaltitel), ein Porträt des Pianisten Percy Grainger (1882 bis 1961). Sein Held ist zerrissen zwischen der schwülstig-brünstigen Zärtlichkeit, mit der seine Mutter ihn umgarnt, und der Neigung zu sadomasochistischen Exerzitien, denen er mit seiner dänischen Lieblingsschülerin frönt. Wer einst am Superkitsch der Musikerfilme von Ken Russell Geschmack fand, kommt auch in Peter Duncans äußerst luxuriösem Melodram auf seine Kosten.“ (Der Spiegel) CineStar, Wall-Kino (Ol)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

The 4th Floor USA 1999, R: Josh Klausner, D: Juliette Lewis, William Hurt, Shelley Duvall

„Eine junge Frau bezieht in New York die Wohnung ihrer verstorbenen Tante, ein düsteres Apartement mit einigen merkwürdigen Nachbarn. Von Anfang an beschwert sich vor allem die Frau im Stockwerk unter ihr über den angeblichen Lärm. Als die neue Mieterin nicht klein beigibt, wird sie bedroht und schließlich angegriffen. Ihr Freund, der sie lieber als Mitbewohnerin seines Hauses sähe, nimmt ihr die Vorkommnisse ebenso wenig ab wie die Polizei. Psychothriller mit offensichtlichen Anleihen bei Klassikern des Genres. Über weite Strecken gelungenes, spannendes Regiedebüt mit kleinen Schwächen bei logischen Anschlüssen und in der Auflösung.“ (filmdienst) CineStar

Frequency USA 2000, R: Gregory Hoblit, D: Dennis Quaid, Jim Caviezel

„John Sullivan traut seinen Ohren nicht, als er aus dem alten Funkgerät die Stimme seines vor 30 Jahren verstorbenen Vaters hört. Der war ein kerniger Feuerwehrman und ist in Ausübung seines Berufs heldenhaft ums Leben gekommen. Genau davor will John seinen Vater nun warnen. Doch da durch die Manipulation der Vergangenheit auch die Gegenwart verändert wird, ist Johns Mutter nun Opfer eines Mörders geworden. Ein rührseliger Schmalzthriller für Muttis, in dem zerbrochenes Familienglück durch übersinnlichen Mumpitz wieder hergestellt wird.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

G

Galaxy Quest USA 1999, R: Dean Parisot, D: Tim Allen, Sigourney Weaver

„Science-Fiction als intergalaktischer Spaß: eine Truppe abgehalfterter Schauspieler, die Anfang der Achtziger Helden einer TV-Serie waren, ziehen in ihren Weltraum-Uniformen von einem peinlichen Messe-Auftritt zum nächsten. Als Außerirdische die alten TV-Bilder für historische Dokumente halten, entführen sie die Crew und bitten um Hilfe in einem Sternenkrieg. Grandioser Blödsinn.“ (Der Spiegel) City

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott („Alien“, „Blade Runner“) reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet – radikaler hätte die Neudefinition von „Ben Hur“ & Co. nicht ausfallen können. Die mitreißende Inszenierung imponiert, als hätte Oliver Stone mit High-Tech-Ausrüstung die vergangene Welt Roms mit Computeranimation zum Leben erweckt. Treffend mit Stars besetzt, fehlt dem Power-Epos nichts zum reinrassigen Kassenmagneten.“ (film.de) City

Glauben ist alles USA 2000, R: Edward Norton, D: Ben Stiller, Edward Norton, Jenna Elfman

„Kommt ein Pfarrer in eine Bar, kippt ein paar Drinks zuviel und erzählt dem Mann hinter der Theke eine unglaubliche Geschichte: Sein bester Freund, ein Rabbi, hat ihm die gemeinsame Freundin ausgespannt. Was wie ein schlechter Witz anfängt, entwickelt sich rasch zu einer temporeichen, spaßigen, herzerwärmenden und reifen, also rundherum gelungenen Beziehungskomödie. Edward Norton, bislang als Schauspieler stets positiv aufgefallen, wagt sich mit seinem Regie-Erstling nicht nur an eine heikle „Jules und Jim“-Story in New York, nein „Keeping the Faith“ (so der Originaltitel) stetzt noch eins drauf und lässt die beiden Hauptfiguren ausgerechnet Pfarrer und Rabbi sein.“ (Zitty) CineStar, UT-Kino

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lase Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter für seine von warmherziger Lebensklugheit getragene Geschichte.“ (Bremer) City, Atlantis

Grasgeflüster Großbrtiannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen araus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Gondel, CinemaxX, Casablanca (Ol)

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City, Atlantis

Havanna, Mi Amor Deutschland 2000, R: Uli Gaulke

„Hektik in der Altstadt von Havanna, denn der Fernseher ist kaputt. Hoffentlich kommt gleich TV-Techniker José, denken die Einwohner des Viertels, damit man nicht die allabendliche Telenovella versäumt. Die kubanische Version der deutschen Seifenoper zieht sich wie ein roter Faden durch den Dokumentarfilm „Havanna, Mi Amor“, in dem der deutsche Regisseur Uli Gaulke ein Portrait der Bewohner der kubanischen Hauptstadt entwirft. Jeden Abend sitzen die vor ihren Fernsehern und glotzen TV, und Gaulke schildert liebevoll die kleinen persönlichen Schicksale der hier auftretenden Menschen, skizziert gelungen ihre Geschichten und Gefühle, ihre Lieben und Leiden, Sorgen und Sehnsüchte.“ (Bremer) Filmstudio

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) Filmstudio, Ziegelhof (Ol), Apollo

Highway 61 Kanada/Großbritannien 1991, R: Bruce McDonald, D: Valerie Buhagier, Don McKellar / Originalfassung mit Untertiteln

Von Thunder Bay, Ontario bis New Orleans, Louisiana zieht sich der legendäre Highway 61. Man kann gut nachempfinden, mit welcher Sehnsucht ein kanadischer Kleinstadtfriseur davon träumt, dieser Straße, die vor seinem Laden beginnt, bis zum Ende zu folgen. Regisseur Bruce McDonalds ist auch Kanadier, und seine Kamera blickt genauso erstaunt und aufgeregt wie sein stiller, kleiner Held auf das Amerika, das sich vor ihm auf dem Highway entfaltet. Die Story von einem Sarg, der auf dem Dach des Autos durch ganz Amerika gefahren wird, ist manchmal spannend und meistens komisch, aber doch nur ein Vorwand, um dieses Auto und diese Kamera durch Amerika rollen zu lassen. Die Straße spielt die Hauptrolle - und ihre Musik, denn der „Highway 61“ führt auch durch die Geschichte von Rock, Folk, Jazz und Blues. (hip) Kino 46

I

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

In seinem Spielfilm-Debüt „Kurz und schmerzlos“ hat der junge Regisseur Fatik Akin ein ebensolches Portrait seiner Clique in Altona geliefert. Mit seinem zweiten Film wollte er etwas ganz anderes versuchen: romantisches Roadmovie statt Scorsese. Aber seinen Kietz trägt er im Herzen, und so treffen Moritz Bleibtreu und Christiane Paul überall auf Akins gute Kumpels, egal ob in Budapest, Rumänien, der bulgarischen Pampa oder in Istanbul. „Im Juli“ ist schönstes Multikultikino mit einer Vitalität, die es leicht macht, dem Film seine paar Ungeschicklichkeiten zu verzeihen. Die Geschichte von dem braven Reverendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig warme Grundstimmung durch, und solange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall (Ol)

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, dass sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann – genauso, wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ ist der jungen Regisseurin Caroline Link ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“ (Der Spiegel) City

K

Kiriku und die Zauberin Frankreich 1998, R: Michel Ocelot

„Gelungene Umsetzung eines westafrikanischen Märchens in einen Zeichentrickfilm: Von den warmen Erdfarben des Dorfes und der Savanne bis zum leuchtenden Grün des Urwaldes.“ (tip) Kino 46

Kubanisch Reisen Kuba/Spanien/Frankreich/Mexiko 2000, R: Juan Calros Tabio, D: Vladimir Cruz, Thami Alvarino

„Wenn plötzlich nichts mehr geht, muss man improvisieren, zusammenhalten und an einen gemeinsamen schönen Traum glauben. Diese Erfahrung macht eine Gruppe von Reisenden, die plötzlich im Landesinneren Kubas auf einer vergammelten Busstation tagelang festsitzen. Ein kurzweiliger, höchst amüsanter Film über castrokaribische Verhältnisse – über raffgierige Egoisten, Schicksalsergebene, Hardliner und jene, die den Sozialismus noch immer mit dem Herzen verstehen. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.“ (tip) Filmstudio

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City, Atlantis

Der letzte Kampf Frankreich 1982, R: Luc Besson, D: Pierre Jolivet, Jean Reno

„In einer nahezu völlig zerstörten Welt führen die letzten, zu keiner Kommunikation und gefühlsmäßigen Regung mehr fähigen Menschen einen erbarmungslosen Kampf ums Überleben. Ein düsterer, surreal-verschlüsselter Endzeitfilm von hohem ästhetischen Reiz über existentielle Verhaltensweisen unter extremen Voraussetzungen.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg, Filmstudio

Luna Papa Österreich/Deutschland/Russland/Schweiz/Frankreich 1999, R: Bakhtiar Khudojnazarov, D: Chulpan Khamatova, Moritz Bleibtreu

„Da plumpsen Kühe vom Himmel, fliegen Teppiche durch die Luft. Da meldet sich jemand zu Wort, den es noch gar nicht gibt. Hier erzählt jemand seine Vor- bzw. Entstehungsgeschichte aus dem mütterlichen Bauch heraus. „Luna Papa“ oder ein Roadmovie auf der Suche nach dem Erzeuger des Erzählers. Mit seinen erdichteten Bildern, die einer überbordenden Phantasie entsprungen scheinen, mit seiner entwaffnenden Naivität, die schnurstracks ins Märchenhafte führt, ist diese wüste Odyssee durch Zentralasien im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Kino.“ (tip) Filmstudio

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City, Atlantis

Mansfield Park Großbritannien/USA 1999, R: Patricia Rozema, D: Frances O–Connor, Embeth Davidtz, Harold Pinter

„Die Geschichte von Funny Price (eine strahlende Frances O'Connor), die als armes Stiefkind zwischen privilegierten Cousins auf dem herrschaftlichen Sitz von Verwandten aufwächst. Mit sicherem Instinkt für die „modern sensibilities“ der gleichnamigen literarischen Vorlage von Jane Austin inszenierter Film. Eine kluge Adaption, welche die frühe Behauptung von weiblicher Eigenständigkeit, eine kompromisslose Liebesgeschichte und die Kritik an einer von Geld und Macht besessenen Gesellschaft vereint.“ (Zoom) Ziegelhof-Kinos (Ol)

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis.

“Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) City

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne-dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Wer glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling. Kurzum: Millionenerfolg garantiert.“ (film.de) Cinestar, UT, CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

Mossane Senegal/Deutschland/Frankreich 1996, R: Safi Faye, D: Magou Seck / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Geschichte ist so alt wie die Welt. Weil sie einen anderen liebt, widersetzt sich ein junges Mädchen den berechnenden Heiratsplänen der Familie und geht in den Tod. Aber “Mosanne“ erzählt vom Leben, so lebendig es irgend sein kann. Von Klatsch und Tratsch und opulenten Frauen in farbenprächtigen Kleidern, von Sex und Schönheit. Vor allem führt die Jean-Rouch-Schülerin Faye den Zuschauer in ein anderes Raum- und Zeitempfinden.“ (tip) Kino 46

N

Nur noch 60 Sekunden USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Angelina Jolie, Robert Duvall

„Auch in dieser Produktion von Jerry Bruckheimer ist erst einmal alles eine Nummer zu groß: Ein Autodieb muss 50 Autos in einer Nacht stehlen und eine 40-minütige Verfolgungsjagd überstehen – herauszentrifugiert und in einen Themenpark männlicher Posen und Possierlichkeiten implementiert. Nicolas Cage hat als Memphis Raines aus verdrehter Bruderliebe heraus die Stadt verlassen und seine Karriere als Autodieb beendet; und aus genau derselben Logik nimmt er sie sechs Jahre später wieder auf: Um das Leben seines Bruders zu retten, der nach einem vermasselten Bruch von dem sadistischen Bösewicht Calitri als Faustpfand genommen wird, muss Memphis tun, „was ein Mann tun muss“; nämlich bei seiner Mutter Absolution einholen, die alten Kumpels einsammeln und dabei lustige Sentimentalitäten austauschen. Dieser Film will nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechnet der letzte Punkt ist es, der diesen Film auf nachgerade rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-Film) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Ziegelhof-Kino (Ol), Lichtspielhaus (Del), Solitaire (westerstede)

P

Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger

„Die anhaltende Bevormundung durch „King George“ brachte 1776 das Fass zum Überlaufen. Amerikas Bürger streben mit aller Macht nach Unabhängigkeit. Blutvergießen auf beiden Seiten nehmen sie dabei bewusst in Kauf. Anfangs stimmt Familienvater Benjamin Martin zwar gegen den Unabhängigkeitskrieg, doch als eines seiner neun Kinder von einem kaltblütigen Engländer niedergeschossen wird, sieht er rot. Was der deutsche Regisseur Roland Emmerich da auftischt, ist nicht nur hinsichtlich der Landschaftsaufnahmen gewaltig. Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte, was bei nahezu drei Stunden Spiellänge doch einiges ausmacht. In fast schon ästhetisierenden Bildern zeigt er blutrünstige Kriegshandlungen, lanciert zur besseren Verdauung ein paar billige Lacher und wird nicht müde, haarsträubende Belege für die vermeintlich tolerante Grundhaltung der aufgeklärten weißen US-Bevölkerung aufzutischen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Tivoli, Passage (Del), Lindenhof, Solitaire

Personne ne m–aime! Frankreich 1994, R: Marion Vernoux, D: Bernadette Lafont, Bulle Ogier / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Heldinnen des Films sind Weibsbilder mit Falten, Macken, Kanten, Narben, mal abgefuckt oder zickig, dann wieder lebenshungrig und großzügig. Die Dialoge sind handfest, humorvoll und ungeschliffen, und auch die grobkörnige Optik gibt sich nicht die geringste Mühe, schön zu sein. Lässig und bissig reihen sich die Episoden des Road-movies aneinander. Manchmal läuft die Handlung zwischen Rückblenden und anekdotischen Schlenkern aus dem Ruder. Aber bei soviel schrulligem Charme verzeiht man dem Film derartige Schnitzer.“ (tip) Kino 46

Der Pferdeflüsterer USA 1998, R: Robert Redford, D: Robert Redford, Kirstin Scott Thomas

Redford hat ein genaues Gespür dafür, wie er den Kitsch, der hier natürlich bei jedem Pferdeschnauben droht, im Zaume halten kann. Dies ist ein Taschentuchfilm – keine Frage – aber der Herzschmerz ist so geschickt, klug und geschmackvoll präsentiert, dass niemand Angst haben braucht, unter seinem Niveau feuchte Augen zu kriegen. (hip) Atlantis

Pippi in der Südsee Deutschland/Schweden/Kanada 1999, R: Paul Riley

„Nach dem Kinoerfolg des ersten Zeichentrickabenteuers der wohl bekanntesten Figur von Astrid Lindgren schickt Co-Produzent Michael Schaalk (“Käpt'n Blaubär“) unsere rothaarige Heldin Richtung Taka-Tuka-Land“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Gondel

Pokémon – Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) Cinestar, CinemaxX

R

Road Trip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, Sean Williams Scott

„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs von Ithaca, New York nach Austin, Texas fahren, um eine kompromittierende Videokassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“ (wie hier Weißbrot in der Unterhose getoastet wird, spricht bestimmt nicht jeden an). Immerhin entwickeln sich die Helden nicht alle zu sexuellen Saubermännern.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del)

Romance Frankreich 1998, R: Catharine Breillat, D: Caroline Ducey, Dagamore Stevéverin, Rocco Siffredi

„Dass der eregierte Penis des Porno-Mimen Siffredi zu sehen ist, macht den Film nicht zum Porno, er stellt allenfalls einen Tabubruch dar. „Romance“ ist ein weiblich-vergeistigter Blick auf die Liebe ohne Liebe, ohne Romantik, ohne Umschweife. Die Männer erfüllen nur einen Zweck, Frau ist komplex, kein Objekt, kein Opfer. Man muss die Theorien, deren Vermittlung Breillat wichtiger scheint als eine spannende Inszenierung, oder die extremen gynäkologischen Bilder nicht gutheißen, um den Film interessant zu finden. Aber man muss wohl zumindest eine feminine Seite besitzen, um ihn zu verstehen oder zu mögen.“ (Cinema) City, Lindenhof, Apollo

S

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquete

„Scream zum Dritten, doch die Filmfiguren sind um keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam.“ (Zoom) City

Skulls USA 2000, R: Rob Cohen, D: Joshua Jackson, Paul Walker

„Luke studiert Jura an einer renommierten Universität. Im Gegensatz zu seinen reichen Kommilitonen muss er hart arbeiten, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als er ein Angebot des obskuren Geheimbundes „Skulls“ erhält, ergreift er die Chance seines Lebens. Zwar meiden ihn die alten Freunde, doch dank einflussreicher Bundmitglieder scheint seine Zukunft gesichert. Jugend-Triller, dessen verführerischer Look die haarsträubende Handlung kaschiert. Regisseur Rob Cohen inszeniert rein für die Effekte und schert sich nicht um Glaubwürdigkeit. Unterhaltsame Teen-Ware, solange man nicht darüber nachdenkt.“ (film.de) CinemaxX, Cinestar

Sonnenallee Deutschland 199, R: Leanderr Haußmann, D: Alexande Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

Der Sturm USA 2000, R: Wolfgang Petersen, D: George Clooney, Mark Wahlberg

„Ein Fischerboot und eine Yacht geraten in den schlimmsten Sturm des Jahrhunderts, und während heroische Rettungsaktionen versucht werden, kämpfen sie gegen den Mahlstrom. George Clooney spielt einen Skipper, der sich einen letzten großen Fang nicht entgehen lassen will und Mannschaft sowie Boot riskiert, um ihn an Land zu bringen. Der spannende und mitreissende Film hat nur skizzenhafte Charaktere aber verblüffende Specialeffekte, denn er handelt nicht von den Menschen sondern von kleinen Booten in einem großen Sturm.“ (Roger Ebert) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Solitaire

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthoy Mighella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum noch einmal zu sehen bekommen. Der Film basiert auf Patricia Highsmiths Geschichte, die eine Reihe von Romanen mit dem Helden Ripley auslöste: einem Mann, der heilos böse ist, aber zugleich auch charmant und intelligent.“ (Roger Ebert) City, Solitaire

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Solitaire

Titan A.E. USA 2000, R: Don Bluth, Gary Oldman

„Nach der Zerstörung der Erde durch Aliens muss der jugendliche Held Cale das Raumschiff „Titan“ finden – ein technisches Wunderwerk, das die Entstehung einer neuen Welt ermöglicht. Grundsolides und in einer Mischung aus traditioneller Zeichnung und Computeranimation aufwendig produziertes Science-Fiction-Abenteuer, das allerdings einmal mehr verdeutlicht, was den kommerziellen Erfolg der beiden Regisseure (u.a. mit „Der Herr der Ringe“) so häufig verhindert: ihr steter Glaube an ein schon etwas erwachsenes Publikum sowie eine damit einhergehende Tendenz zum Düsteren.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Toy Story II USA 1999, R: John Lasseter

„Dem Regisseur John Lasseter gelang hier eine prächtige Mischung aus prächtigen Details und computeranimierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen. Dazu addierte er eine tolle Geschichte voller Action und unbeschwertem Humor, der diesen Film von allen anderen computeranimierten Spielfilmen absetzt.“ (New Yorker) Schauburg, Apollo

W

Wallace & Gromit – Unter Schafen Großbritannien 1993-95, R: Nick Park, D: allerhand Plastilinviecher

Zum Vergleich mit dem gerade stürmisch gefeierten Knetmassen-Epos „Chicken Run“ von Nick Park hier noch einmal seine drei ebenso perfekten, witzigen und herzallerliebsten Frühwerke mit Wallace & Gromit, dem Kinopaar, das guten Chancen hat, als die gekneteten Erben von Laurel & Hardy in die Filmgeschichte einzugehen. (hip) Cinema, Casablanca

Walsi Petchorase (Der Walzer auf der Petschora) Georgien 1992, R: Lana Gogoberidse, D: Guram Pirzchaöawa, Tamar Skirtladse / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Eltern der 13jährigen Anna sind als „Feinde des Volkes“ verhaftet worden. Der stalinistische Terror in Georgien Ende der 30er Jahre verbreitet allgegenwärtige Angst und das Gefühl, nirgends mehr zu hause zu sein. Parallel zur Geschichte der Tochter, die im Haus der Eltern zusammen mit dem KGB-Offizier lebt, der die Wohnung besetzt hält, sind Bilder von der Verbannung der Mutter montiert, die mit einer Gruppe von Frauen hungernd und frierend zwischen überfüllten Gefangenenlagern herumirrt. Die kunstvolle Montage der beiden Geschichten lässt die totale Gewalt des Staates über den Einzelen erkennbar werden. In surrealen und poetischen Bildern, in denen weitgehend auf Worte verzichtet wird, vermittelt der Film ein Gefühl umfassender Gefangenschaft und Ortlosigkeit. Er hinterlässt den Eindruck einer absurden Welt, die aus der Verneinung des Rechts auf individuelles Leben entspringt.“ (epd-film) Kino 46

X

X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen

„Durch eine Veränderung ihrer Chromosomen sind die „X-Men“ mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sie können mit ihren Blicken Energiestrahlen versenden und mit einer Handbewegung das Wetter manipulieren. Sie haben sich zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschlossen, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren. „X-Men“, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenem Action-Kino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die theater- und filmerfahrenen Patrick Stewart und Ian McKellen brillieren in ihren gemeinsamen Szenen, in denen man Singers Liebe für starke Dialoge erkennt. Die actiongeladenen Special-Effekts bei Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartungen des Mainstreampublikums.“ (film.de) CinemaxX (Preview), UT-Kinocenter, Lichtspielhaus

Z

Der Zauberberg Deutschland 1981, R: Hans W. Geißendörfer, D: Christoph Eichborn, Rod Steiger, Hans Christian Blech

„Verzauberung verspicht der Titel, und dem Film gelingt sie im Handstreich. Verzauberung eines Lungensanatoriums in ein Liebesschloss und eine Todesburg, auf der ein vage lebensmüder hanseatischer Jüngling namens Hans Castorp die Hauptfächer des Lebens studieren soll. So will es Thomas Mann in seinem „Bildungsroman“. (Reinhart Baumgart) City