: ost-fledermäuse haben wohnprobleme
Die Teilung Berlins hat auch über zehn Jahre nach dem Mauerfall noch ungeahnte Konsequenzen. Zumindest im Tierreich. Denn nach Erfahrungen von Tierexperten sind die Bedürfnisse von Fledermäusen in Ost und West verschieden. „Die Ossi-Fledermäuse sind klein und auf die Mauernischen in unsanierten Gebäuden angewiesen“, erklärte Carsten Kallasch, Mitveranstalter des 4. Europäischen Fledermausfestes. Die „Wessi-Fledermaus“ sei dagegen größer und könne auch sanierte Gebäude bewohnen. Kein Wunder also, dass Bausenator Peter Strieder (SPD) sich gestern zu einer Stellungnahme berufen fühlte. „Die Sanierung der Stadt ist gut für die Menschen, bedroht aber gleichzeitig den Lebensraum vieler Tiere“, sagte der Senator gestern. Deshalb werden aber nun nicht die noch unsanierten Gebäude im Ostteil der Stadt unter Artenschutz gestellt, um so den Artenschutz für die Ostflieger zu gewährleisten. Nein, um hier Abhilfe zu schaffen, hat Strieders Behörde eine Broschüre zum Feldermausfest herausgegeben. Darin stehen konkrete Vorschläge zur Einrichtung von Quartier- und Nistplätzen für Vögel und Fledermäuse. Zudem bemüht sich die Verwaltung seit zwölf Jahren um die Sicherung bestehender Quartiere und nennt das „Winterquartiersmanagment“.
Zunächst dürfen die possierlichen Nachttiere am Wochenende aber feiern. In der Zitadelle Spandau, wo jährlich etwa 10.000 der fliegenden Säugetiere überwintern, startet am Samstag extra eine Reggae-Night mit Lichtshow. Das mag zwar nicht unbedingt das sein, was die Fledermäuse – aus Ost und West – vom Europäischen Fledermausfest erwarten. Dafür können aber die 15.000 erwarteten Besucher die Nacht zum Tag machen. Wer sich mehr für die Tiere interessiert, wird von Fledermausforschern auch noch am Sonntag durch die Gewölbe der Zitadelle geführt. Die Flugakrobaten sollen dann live vor Ort sein. Außerdem gibt es eine 3 D-Diashow und Ausstellungen. FRANSENFLEDERMAUSFOTO: BUBO/MENZ
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