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Rifkin warnt vor globalem Schwarzmarkt

US-Wirtschaftswissenschaftler warnt vor Kommerzialisierung der Umwelt, lobt aber die Biotechnologie

BERLIN taz ■ Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Jeremy Rifkin hat in einem Interview mit der taz ein radikales Umdenken der Wirtschaft gefordert. Er warnt vor der immer weiter fortschreitenden Kommerzialisierung der Lebenswelt und fordert die Wirtschaft auf, das Primat der Kultur anzuerkennen.

Die Kultur müsse sich von der Kolonisierung durch die Wirtschaft befreien. „Wenn das nicht klappt, übernimmt der vierte Sektor das Ruder – Schwarzmarkt und Kriminalität“, so Rifkin. Der Wirtschaftswissenschaftler lobte gleichzeitig die großartigen Möglichkeiten, die sich durch die Entwicklungen im Bereich der Biotechnologie ergäben. „Die Lebenserwartung der Menschen könnte sich auf über 100 Jahre verlängern“, meint Rifkin, ohne dass Manipulationen am menschlichen Erbgut vorgenommen werden müssten. Die Biotechnik sei nicht aufzuhalten. „Wir brauchen nur eine Debatte darüber, wo wir hinwollen.“

Die Zukunft der Wirtschaft sieht er in einem „weichen Weg“: Ein nachhaltiges Wirtschaften, das Service-Pakete und Management-Ideen verkauft. „Physisches Eigentum wird als Behinderung gesehen, während intellektuelles Eigentum das kritische Kapital sein wird.“

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