: Vor zehn Jahren
Was tun, wenn es beim Giftgastransport zum Unfall kommt? Das fragte die taz bremen heute vor zehn Jahren. Das Rezept von damals ist auch heute noch gültig:
Chemische Kampfstoffe haben den Vorteil, wenn man überhaupt von Vorteil sprechen kann, dass sie 'nur' wirken, wenn sie auf ungeschützte Personen treffen. Sie zerstören keine Gebäude oder Pflanzen und werden relativ schnell an der Luft abgebaut. Die Konsequenz aus diesen Eigenschaften: Man kann sich praktisch zu 100 Prozent schützen. Da nicht jede/r im Ernstfall Gasmaske und Schutzanzug zur Hand hat, ein paar einfache Ratschläge: Wenn in den Nächten des Transportes (vom 12. bis 19. September 1990) Sirenenalarm gegeben wird, sollten Sie sofort das Radio anschalten. So erhalten Sie Informationen darüber, ob Kampfstoffe ausgelaufen oder explodiert sind. Benutzen Sie Ihre Wohnung als Schutzanzug. Schließen Sie die Fens-ter und gehen Sie auf keinen Fall auf die Straße, bevor nicht Entwarnung gegeben wurde. Wurde über Radio ein Unfall gemeldet, ziehen Sie sich in einen dafür besonders vorbereiteten Raum zurück, der möglichst wenig Fenster und Türen hat. Restliche Ritzen, Luken sowie Türen und Fenster verhängen Sie mit feuchten Tüchern bzw. Bettlaken, die zuvor in Waschlauge oder Weinessig getaucht und ausgewrungen wurden. So können Sie verhindern, dass Giftgas in die Wohnung gelangt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen