: Mit zwangsweiser Beteiligung aller
betr.: „Ein Studi-Ticket für den Zoo“, Leserbrief vom 6. 9. 00
Erstens ist das Semesterticket „ein extrem gutes Angebot“, gerade weil die Studierendenschaft im Namen aller Mitglieder mit den Nahverkehrsbetrieben verhandeln kann.
Zweitens haben die Gerichte mit ihren Urteilen ein wichtiges Zeichen gegen das ständige Aufbegehren des RCDS im Zusammenhang mit politischer Betätigung der Studierendenschaften gesetzt. Es wurde nämlich klargestellt, dass eine Maßnahme nicht allein deswegen gegen das Verbot allgemeinpolitischer Betätigung verstößt, weil sie über den universitären Bezug hinaus allgemeinpolitische Bedeutung hat. Immer wieder wurde gerade in der Diskussion um das Semesterticket vorgebracht, es berühre vor allem umweltpolitische, also über den Hochschulrahmen hinausgehende Zielsetzungen, die von den Studierendenschaften ja bekanntlich nicht verfolgt werden dürfen.
Drittens kann zwar ein Zwangsbeitrag zum Beispiel in NRW unter anderem zur Wahrnehmung der fachlichen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen (also auch Theater und Zoo) Belange der Studierenden gerechtfertigt werden, doch bedarf es wohl keiner besonderen Anstrengung, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass die Möglichkeit, günstig zur Uni zu kommen, ungleich notwendiger ist als die Gelegenheit eines preiswerten Theaterbesuchs (obwohl ich persönlich gerne ein Theater-Abo zum Bruchteil des üblichen Preises erwerben würde). Schließlich muss auch einfach mal gesagt werden, dass das Semesterticket so manche deutsche Großstadt vor dem endgültigen Verkehrsinfarkt bewahrt hat. (Wenn mensch das Ticket schon bezahlt hat, bleibt die Karre halt mal stehen.) Auch das geht nur mit der (zwangsweisen) Beteiligung aller. ROBERT KNAPP, Köln
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