: Blauhelm-Streit in Sierra Leone
NAIROBI/FREETOWN dpa ■ Die UN-Blauhelmtruppen im westafrikanischen Sierra Leone sind zerstritten. Nach Informationen des britischen Rundfunksenders BBC fordert der Chef der nigerianischen Truppen, General Victor Malu, die Absetzung des indischen Kommandeurs der UN-Truppen für Sierra Leone (Unamsil), Vijay Jetley. „Wir werden unter keinen Umständen unter diesem Mann weiter dienen“, sagte Malu. Er reagierte damit auf einen Report, in dem Unamsil-Kommandeur Jetley einigen nigerianischen Offizieren vorwirft, seine Befehle zu hintergehen und enge Kontakte mit den Rebellen Sierra Leones zu unterhalten. Jetley beschuldigte sie in dem Bericht, Diamanten-Geschäfte mit den Guerillas zu machen. Die Beschuldigten würden auch gegen ihn konspirieren und den Friedensprozess untergraben, schrieb Jetley. Ursprünglich wollte Nigeria, das Rückgrat der westafrikanischen Eingreiftruppe Ecomog, das Kommando der Blauhelme in Sierra Leone übernehmen. Dies hatte die westliche Gemeinschaft jedoch abgelehnt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen