expo 2000
: Jugend spielt

Virtuelle Träume

Der Eingang ist discoreif. Ein schwach beleuchteter Tunnel mit knallgrünen Wänden und dunkelgrünem Boden führt zu Scape. „Eine visionäre Erlebniswelt für junge Menschen“ nennt sich der Jugendmedienpavillon auf der Expo, Halle 25. Kilometerweise giftgrüner, durchsichtiger Gaze-Stoff teilt den Innenraum ab. Am Boden ein weicher, federnder Belag. Scape wirkt wie ein stilisierter Feenwald: schrillgrün und schräg, überraschende Details, Düfte, Sounds, Effekte, Nischen zum Entspannen auf ausladenden Möbeln und Ecken zum Spielen: Das „More is better“-Kino“ zeigt auf einem Bildschirm einen Flug durch die Welt mit Symbolen, welche die Ideen des Scape-Projekts an den Schnittstellen Mensch, Technik, Natur vermitteln sollen. Die Betrachter erleben die Bewegung der Symbole mit. Ihre Stühle übernehmen die Bewegungsmuster und werden zu Interfaces zwischen realer und virtueller Welt. Auf einer anderen Sitzgruppe, in der jeweils zwei Sitze untereinander pneumatisch angesteuert und in ihrer Position verändert werden können, kommt es zu einer Interaktion von Stuhl zu Stuhl. Oder die Skulptur LED: Sie wird von Besuchern via Stirnband gesteuert. Ein Runzeln der Stirn, ein Aufreißen der Augen oder ein Verziehen der Mundwinkel reicht aus um Farbe und Lichtintensität zu beeinflussen.

Im Fashion Studio schließlich können die Besucher auf bequemen Sesseln ausruhen und ein virtuelles Modemagazin lesen. Beliebt besonders bei Mädchen ist die Herstellung eines Hals- oder Armbandes: Mit einer Kamera und eigens programmierter Software kann dem Band beispielsweise ein Abdruck des eigenen Auges eingescant werden.

In der Spiegelwelt des so genannten Omnium kann sich der Besucher dann auf weiche Sitze legen und in einen virtuellen Traum abgleiten. „Im Zeitalter des Internet und der globalen Kommunikation erfährt der phyisische Event eine neue Bedeutung“, schreiben die Macher von Scape. Und nach dem vielen Schauen in großen Hallen ist das grüne Universum eine animierende Erholung, nicht nur für Jugendliche.

Interaktiv geht es auch bei LAB.01, dem DaimlerChrysler-Projekt auf der Expo, zu. Der Besucher in der Halle 2 stößt auf komplexe Technologien, die auf die Sinne und natürlichen Werkzeuge des Menschen ansprechen. Beispielsweise Interfaces, die auf Sprache reagieren können. Sie ermöglichen in der Sonic Zone die Aktion zwischen Mensch und Maschine. In der Visual Area lassen sich Technologien selbst mit dem Auge steuern. Im Body Space erleben die Besucher ihren ganzen Körper als Steuerungsinstrument: Mit Bewegungen kann Licht, Farbe und Sound hergestellt werden. Bei geringer Besucherzahl ist Spaß in Aktion garantiert. ED

Täglich um 6 Uhr 30 startet vom Berliner Zentralen Busbahnhof am Funkturm ein Bus zum Expo-Gelände in Hannover. Das Ticket für die Hin- und Rückfahrt am selben Tag kostet 59 Mark, für Kinder 39 Mark. Als besonderen Service bietet BerlinLinienBus ein Expo-Kombi-Ticket: Busfahrt inklusice Expo-Ticket kostet 125 Mark, für Schüler und Studenten 105 Mark. Info: 0 30-86 09 62 11