: Deutsche Welle weltweit gehört
betr.: „Die Welle rollt an“, taz vom 13. 9. 00
Schön, dass Sie sich mit der Zukunft der Deutschen Welle beschäftigen. Doch ich empfinde es unangemessen, dass Sie die Forderung des Redakteursausschusses nach einer ernst zu nehmenden Diskussion über die Zukunft der Welle verniedlichen. Es geht nicht um „Milliönchen“, sondern darum, funktionsfähig zu bleiben und ein zukunftstaugliches Programm zu machen. Angesichts massiver Kürzungen ist das nicht gerade einfach, wie Sie als Mitarbeiter einer geldarmen Zeitung sicher wissen.
Zu den Aufgaben von Journalisten – ob bei der Welle oder der taz – gehört die Bekämpfung von Vorurteilen und mangelnder Information. Doch für viele, die wenig über die Welle wissen, ist es vermutlich bequemer, sich nicht wirklich mit den Inhalten und Aufgaben des Auslandsrundfunks zu beschäftigen.
Allen Unkenrufen zum Trotz: die Hörerpost aus aller Welt, die täglich im Programm als Rückmeldung ankommt, beweist, dass die Welle in Indien ebenso wie in Nigeria, Bosnien, China oder Pakistan gehört wird. Aber diese Hörer interessieren natürlich niemanden (außer die Redakteure, die täglich Sendungen für sie machen), denn sonst würde außerhalb des Hauses vielleicht tatsächlich inhaltlich über die Aufgaben der Welle diskutiert, nicht nur polemisiert. Oder? ANKE RASPER, Journalistin, Köln
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen