: was bisher geschah . . .
Wie Stephan Erich Wolf den Zeugen Jehovas Schwierigkeiten macht
Stephan Erich Wolf (49) hat 1998 zum ersten Mal eine Partei gewählt – zuvor war das dem Werbetexter aus einer Kleinstadt bei Karlsruhe von seiner Glaubensgemeinschaft untersagt. Wolf wurde mit 17 Jahren Zeuge Jehovas – die Eltern, beide Mitglieder der Gemeinschaft (160.000 aktive Mitglieder in Deutschland), drängten ihn dazu. Seine Entfremdung von den Zeugen setzte bald ein, dennoch brauchte er 30 Jahre, um sich von ihnen zu trennen. 1997 schloss ihn die Gemeinschaft aus – nachdem er sie öffentlich als „Sekte“ und „Diktatur“ bezeichnet hatte. Im gleichen Jahr hatte Stephan Erich Wolf bereits begonnen, eine Internetseite (www.sewolf.com/infolink) für ehemalige Zeugen Jehovas und solche, die es werden wollen, aufzubauen. Zudem hat er im süddeutschen Raum ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen initiiert. Bei der heutigen Beschwerde-Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht – die Zeugen Jehovas klagen auf die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts – wird Stephan Erich Wolf im Saal sitzen.
FOTO: JOACHIM E. RÖTTGERS/GRAFFITI
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