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Aller schlechten Dinge sind drei

■ Der Hamburger SV verliert in der Schlussminute sein zweites Champions-League-Spiel bei Deportivo La Coruña mit 1:2

Selbst der typische galizische Küstenregen hat nichts genutzt. Trotz des gewohnten Wetters unterlag der Hamburger SV bei seinem zweiten Auftritt in der Champions League am Dienstag beim spanischen Meister Deportivo La Coruña mit 1:2. Mit dem entscheidenden Gegentor 15 Sekunden vor Schluss setzte der HSV darüber hinaus eine Serie fort: Bereits in den zwei Spielen gegen Turin und Dortmund zuvor verschenkten die Hanseaten in den Schlussminuten wichtige Punkte in der Königsklasse und der Bundesliga.

„Mir fällt überhaupt nichts mehr ein“, fluchte Torschütze Sergej Barbarez, der zwar mit sieben Pflichtspieltoren in dieser Saison erfolgreichster HSV-Schütze ist und sich dennoch nach Spielende selten über seine Erfolge freuen kann. Gegen die Spanier waren Torhüter Jörg Butt mit einem kapitalen Fehler, der zum 0:1 führte, und ein kollektives Schläfchen der Abwehr beim zweiten Gegentreffer schuld daran, dass der HSV nicht wenigstens einen Punkt aus der Küstenstadt mitnehmen konnte.

Allein Trainer Frank Pagelsdorf zeigte sich nach Spielende nicht ganz so verbittert wie noch bei den vorhergegangenen Schnitzern seiner Mannschaft: „Mit der Leistung bin ich absolut zufrieden. Deportivo hat eigentlich keine klare Torchance gehabt.“ Statt sprach Pagelsdorf von einem unglücklichen Spielausgang und hoffte, dass das ganze Pech für diese Saison jetzt aufgebraucht ist. Allmählich reichts.“

Überhaupt, betonte er wieder einmal, sei sein Team ausschließlich zum Lernen in der Königsklasse. „Wir sind noch zu unerfahren. Man muss auch mal den Ball halten oder auf die Tribüne schlagen“, monierte der 42 Jahre alte Coach, der für die nächsten Tage das Wort Champions League auf den Index gesetzt hat: „Jetzt zählt nur das Bundesligaspiel am Samstag in Wolfsburg.“

Torhüter Hans-Jörg Butt, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, war selbst fassungslos über seinen eklatanten Fehler zum 0:1. „Das Tor“, gab er kleinlaut zu, „geht auf meine Kappe. Wir müssen das Spiel schnell abhaken und jetzt in der Bundesliga Punkte holen.“ Abwehrspieler Ingo Hertzsch, der sich nach einem Katastrophen-Kick gegen Dortmund wieder in altbewährter Form präsentierte, äußerte die Hoffnung: „Aller guten Dinge sind drei. Aller schlechten hoffentlich auch.“ taz/dpa

HSV: Butt, Hoogma, Panadic, Hertzsch, Töfting, Kovac, Barbarez (ab 87. Fischer),Hollerbach, Mahdavikia (ab 46. Cardoso), Ketelaer (ab 46. Präger)

Tore: 1:0 Pandiani (44.), 1:1 Barbarez (52.), 2:1 Scaloni (90.)

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