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Laut klappern statt leise handeln

Gesundheitssenatorin Roth kümmert sich um Gesundheit von Frauen, aber nicht um das FrauenGesundheitsZentrum  ■ Von Sandra Wilsdorf

Gesundheitssenatorin Karin Roth hat erkannt, dass die Gesundheit von Frauen ein wichtiges Thema ist und deshalb im Februar ein „Aktionsprogramm zur Verbesserung der Frauengesundheit“ ins Leben gerufen. „Bravo“, möchte man sagen und glauben, dass von der senatorischen Erkenntnis auch Hamburger Einrichtungen profitieren, die sich schon viel länger als ein paar Monate mit dem Thema beschäftigen. Dem ist aber nicht so.

Das FrauenGesundheitsZentrum in Altona beispielsweise kämpft ums Überleben. Denn ungefähr als die Gesundheitsbehörde ihre lobenswerte Initiative der Öffentlichkeit als solche verkaufte, liefen zwei ABM-Stellen im FrauenGesundheitsZentrum (FGZ) aus und wurden nicht verlängert. Übrig geblieben sind Eva-Maria Knolle und Elvira Weller. Ein Teil von Knolles Gehalt muss allerdings über Beratungs- und Kursgebühren, Eintrittsgelder und Spenden erwirtschaftet werden, weil es sich um einen „Transfer“-Arbeitsplatz handelt. Die Zuschüsse laufen Ende März aus. Weller hat einen Einjahresvertrag vom Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit, der im Mai ausläuft.

Wenn also die Expertinnen-Kommission, die Senatorin Roth für ihr Aktionsprogramm berufen hat, erste Ergebnisse zur Frauengesundheit in Hamburg vorlegt, wird es das FGZ vermutlich nicht mehr geben. Denn statt der monatlich notwendigen 4000 Mark kommen etwa 1200 Mark herein. So sammelt sich ein Defizit, das bis zum Ende des Jahres bei 14.000 Mark liegen wird. Räume und Mitarbeiterinnen müsste demnächst gekündigt werden. „Aber was in unserem Programm steht, wird stattfinden“, verspricht Weller.

Die Expertinnen-Kommission, in der beispielsweise Eva Rühmkorf, Bundesvorsitzende von Pro Familia, Astrid Estorff-Klee, Projektleiterin der Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen und die Psychologin Professor Monika Bullinger Mitglied sind, trifft sich alle zwei Monate und wird vermutlich Anfang 2001 Vorschläge vorlegen, wie sich die Gesundheit der Hamburgerinnen verbessern könnte. Bis diese Ideen umgesetzt sind, wird es vermutlich 2002. Dass die Kommission sich dabei nicht für einzelne Projekte starkmachen könne, hat die Vorsitzende Eva Rümkorf dem FGZ auf Anfrage mitgeteilt.

Auch das Senatsamt für die Gleichstellung kann nur mit Porto für einen Spendenaufruf aushelfen. Das FGZ hatte um eine Überbrü-ckungsfinanzierung gebeten. Das gibt der Etat nicht her. Nun bleibt nur die Hoffnung auf Spenden. Und langfristig darauf, dass das FGZ in die institutionelle Förderung der Stadt aufgenommen wird, wie es beispielsweise in Berlin, Bremen, Frankfurt, München und Köln längst der Fall ist.

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