: Mach den Möllemann
■ FDP macht sich Mut: Lange sieht gute Chancen für Rückkehr in Bürgerschaft
Konteradmiral Rudolf Lange hat sich Jürgen Möllemann zum Vorbild genommen: „In der Hansestadt ist ein zweistelliges Ergebnis möglich“, behauptete der Spitzenkandidat der Hamburger FDP für die Bürgerschaftswahl 2001 gestern optimistisch. Neben der Verbreitung von Zuversicht diente der zweitägige Landesparteitag der Liberalen, der gestern zuende ging, vor allem dazu, das Wahlprogramm zu verabschieden.
Die Pünktchen-Partei ist seit 1993 nicht mehr in der Bürgerschaft vertreten. Bei der jüngsten Wahl im September 1997 war die „F.D.P.“ mit 3,5 Prozent der Stimmen erneut an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Die Partei hat in Hamburg derzeit rund 1100 Mitglieder, wie ihr Sprecher Claus-Joachim Dickow nachrechnete.
Die Schwerpunkte ihres Wahlprogramms wollen die Liberalen auf die Bereiche Bildung, Wirtschaft, Verkehr und Innere Sicherheit legen. Existenzgründungen sollen stärker gefördert und mehr Gewerbeflächen für kleinere und mittlere Unternehmen ausgewiesen werden. Mit einem „klaren Ja zum Auto“ will die FPD den „dringend notwendigen Straßenbau“ in Gang setzen. Hamburg brauche eine Nordspange zwischen den Autobahnen A23, A7 und A1, eine westliche Elbquerung bei Glückstadt und flächendeckende computer gestützte Verkehrsleitsysteme in der Stadt selbst, beschlossen die Freien Demokraten.
Als Gastredner versuchte der Fraktionschef der schleswig-holsteinischen FDP, Wolfgang Ku-bicki, den Hamburger Parteifreunden weiß zu machen, dass sie „eine politische Renaissance erleben werden“. Die Elbliberalen könnten anknüpfen an die Erfolge der Partei in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Lange setzte mehr auf Inhalte: „Die Grundwerte der FPD – Toleranz, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Flexibilität – sind heute gefragter denn je“, sagte der 59-jährige. Der Chef der Führungsakademie der Bundeswehr war im Februar als künftiger Spitzenkandidat präsentiert worden. Die offizielle Kandidaten-Kür ist im November. dpa
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