: Der Krieger und die Kaiserin
D 2000, Regie: Tom Tykwer; mit Franka Potente, Benno Fürmann, Joachim Kròll u.a.; 129 Min.
Tom Tykwer stand unter Druck, dennoch widerstand er der Versuchung, eine Art „Lola rennt 2“ zu drehen. Kein anderer deutscher Film hat seit Jahren weltweit so viel Beachtung gefunden wie „Lola rennt“, für Regisseur Tykwer und Hauptdarstellerin Franka Potente bedeutete das ausgezeichnete Lauf-Werk die Eintrittskarte nach Hollywood.
In „Der Krieger und die Kaiserin“ entwikkelt sich dagegen in viel ruhigerem „Winterschläfer“- Rhythmus eine weitere der vom Regisseur so geschätzten komplizierten Love-Storys: Sissi (Franka Potente), Schwester in einer psychiatrischen Klinik, landet bei einem Unfall unter einem Tanklaster, der arbeitslose Ex-Bundeswehrsoldat Bodo (Benno Fürmann) rettet ihr durch einen mutigen Luftröhrenschnitt das Leben. Als Sissi nach einiger Zeit aus dem Krankenhaus entlassen wird, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Retter, den sie inzwischen für die Liebe ihres Lebens hält. Aber Bodo ist abweisend, fast verletzend, denn Liebe ist für ihn nur noch ein Wort. Ob Sissi und Bodo wirklich zusammenpassen erfahren wir also nicht. Zunächst müssen alte Wunden heilen. Bodos Geheimnis wird am Ende enttarnt, wie auch jenes von Sissi, die mehr an ihrem Arbeitsplatz bindet, als man zunächst annimmt... Nicht ganz leicht verdauliche Kost, die oft gezwungen orginell wirkt. Die Mischung aus Krimi, Psychodrama und Romanze wirkt unfertig.
Cinema Paris, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Potsdamer Platz, CineStar Hellersdorf, CineStar im Sony Center, Filmkunst 66, Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Neues Off, Titania Palast, Le Prom, Zoo Palast, Marmorhaus, Kosmos, Village Cinema Kulturbrauerei
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen