: Die Mieter des Meisters
Zum „Hundertwasser-Haus“ in Wien pilgern jährlich hunderttausende Touristen. Die Frage liegt daher nahe, was die Mieter dazu sagen? Unter www.hundertwasserhaus.at kann man es nachlesen. Sie haben sich daran gewöhnt und sind dem verehrten Meister gar nicht böse, der im Februar dieses Jahres verstorben ist. Überhaupt nicht pietätslos, sondern nur folgerichtig im Geiste des Friedensreich Hundertwasser finden sie außerdem die Transparente, die zur Zeit vor der berühmten Fassade hängen. In einem eigens dazu verfassten Manifest steht der Grundsatz: „Jeder Mieter sollte das Recht auf sein eigenes Transparent haben.“ Es muss ja nicht immer etwas anderes draufstehen. Selbstverständlich protestieren die Mieter des Hundertwasserhaus einhellig gegen die blauschwarze Regierung ihres Landes – in der analogen Welt zunächst, im Web aber auch, insofern man dort ein gutes Dutzend Fotos des Gesamtkunstwerkes aus Hundertwasserarchitektur und neuer Wiener Protestkultur herunterladen kann. niklaus@taz.de
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