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Friedliches Atombimmeln

Russische Nuklearindustrie beliefert Wallfahrtskirchen

MOSKAU dpa/taz ■ Das 450 Kilometer östlich von Moskau gelegene russische Nuklearzentrum Sarow hat sich von der Produktion von Atombomben auf das Gießen von Kirchenglocken umgestellt. Ein Jahr benötigten die Angestellten der einstigen Geheimanlage, um das neue Handwerk zu erlernen. Ein Grund für die Produktionsumstellung in Sarow wurde nicht genannt. Die ersten Probegüsse wurden von Musikern für gelungen erklärt. Auch der Cellist und Dirigent Mstislaw Rostropowitsch habe mit seinem absoluten Gehör keinen Fehler an den „Atom-Glocken“ entdeckt. Jetzt hoffen die Nukleartechniker, ihre neuen Produkte bald auf den einheimischen Markt bringen zu können. Der erste Kunde liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Nuklearzentrums: der Wallfahrtsort des Heiligen Serafim Sarowski, an dem heute das Kloster „Klause von Sarow“ steht.

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