: „Jeder Tag ist Frauenkampftag“
■ 120 Frauen demonstrierten im Viertel gegen Vergewaltigung
120 zumeist junge Bremerinnen, darunter viele Lesben, demons-trierten gestern im Viertel gegen Vergewaltigung. Über eine Stunde lang zogen sie trommelnd, trillernd und mit Sprech-Chören vom Ziegenmarkt aus zum Marktplatz. Dabei wand sich der kleine, bunte Zug einmal fast rund um den Häuserblock am Sielwall, wo am 17. Juli eine junge Lesbe im Keller eines Dönergrill vergewaltigt worden war. Zwei Männer, die im Imbiss beschäftigt waren, waren danach in Haft genommen worden.
Entsprechend knisterte die Atmosphäre, als sich die Demonstration, zu der viele Frauen- und Mädcheneinrichtungen aufgerufen hatten, gestern langsam dem Tatort näherte. PolizistInnen stiegen aus dem Mannschaftswagen und pos-tierten sich demonstrativ vor dem Eingang – während die Frauen lauter skandierten: „Vergewaltigung ist Folter, Vergewaltigung ist Mord. Frauen wehrt euch – jetzt sofort.“ Viele Demonstrationsteilnehmerinnen wippten mit den Protest-Schildern gegen Gewalt.
Die Vergewaltigung hatte im Viertel auch deshalb große Bestürzung ausgelöst, weil das Opfer den Laden an einem Wochenende früh morgens als ahnungslose Kundin betreten hatte, von dort aus aber brutal in den Keller verschleppt worden war. Der Ladenbesitzer, der zur Tatzeit im Urlaub war, beklagt seither Umsatzeinbußen. Die Demonstation ging ohne Zwischenfälle zu Ende. ede
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen