: Affiges Menschenohr
Europäisches Patentamt verhandelt über Einsprüche gegen Patent auf Tiere mit menschlichen Organen
MÜNCHEN dpa ■ Begleitet von Protesten verhandelt das Europäische Patentamt in München seit gestern Morgen über den Einspruch gegen ein Patent auf Tiere mit menschlichen Organen. Gegen das Patent haben die Organisation „Kein Patent auf Leben“, der Bundesverband der Menschen für Tierrechte und die Tierversuchsgegner Wien Einspruch eingelegt. Maskiert mit Mäuseköpfen protestierten Tierschützer vor dem Gebäude.
Das Patent EP 322240 war 1995 für die Leland Stanford Junior University (USA) erteilt worden. Es umfasst Säugetiere, bei denen das Immunsystem ausgeschaltet wurde. Auf diese Tiere, wie Affen oder Mäuse, sollen Teile von menschlichen Organen, Blut bildende Zellen und menschliche Gehirnabschnitte verpflanzt werden. Das Gewebe dafür soll Kindern oder Föten entnommen werden.
Nach Auffassung der Gegner verstößt das Patent gegen die „guten Sitten“ und das Verbot der Patentierung von Tierarten. Sie bezeichneten das Patent als einen „ethischen und juristischen Skandal“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen