: Kein Mehl mehr für Tiere
Französische Umweltministerin sowie 79 Prozent der Franzosen fordern sofortiges Tiermehlverbot
TOULOUSE ap ■ Frankreichs Zucht- und Mastbetriebe müssen künftig wahrscheinlich ohne Tiermehl auskommen. Nach Staatspräsident Jaques Chirac verlangte am Wochenende auch die französische Umweltministerin Dominique Voynet (Grüne), Tiermehl wegen der hohen BSE-Gefahr künftig nicht mehr zu verfüttern. Premierminister Lionel Jospin sei über ihre Forderung informiert, sagte Voynet auf einem Parteitag der Grünen in Toulouse. Das Moratorium müsse sofort eintreten; der Aspekt der Gesundheitsvorsorge lasse es nicht zu, auf das Gutachten der Lebensmittelbehörde zu warten. Das nämlich soll erst in einigen Monaten vorliegen. Die Mehrheit der Franzosen steht hinter Voynet: In einer Umfrage sprachen sich 79 Prozent der Franzosen dafür aus, mit einem Verbot nicht auf eine entsprechende Vorgabe der Lebensmittelbehörde zu warten.
Die Idee eines Verbots allerdings ist nicht neu: Bereits 1996 empfahlen die Europaabgeordneten, Tiermehl nicht mehr zu verfüttern. Darauf wies die Präsidentin des Europaparlaments, Nicole Fontaine, hin. Lediglich in der Rinderaufzucht ist es in Frankreich bislang aber verboten, Tiermehl, das für die Übertragung von BSE verantwortlich gemacht wird, zu verfüttern.
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