: Wo liegt das Problem der Union?
betr.: „Union im Beißkrampf“, taz vom 13. 11. 00
Wo liegt bitte das Problem der Union? Das Einzige, was Herr Spiegel mit seiner Rede bezweckte, war der Hinweis, wie missverständlich der Begriff „Leitkultur“ sein kann.
Hätte Herr Merz etwas nachgedacht, bevor er dieses unsägliche Wort in die Zuwanderungsdebatte einbrachte, so wäre der Union nicht nur eine innere Zerreißprobe erspart geblieben, sondern sie hätte sich auch nicht dem Vorwurf des Populismus und des Schürens der Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt. Jetzt Herrn Spiegel und Herrn Friedmann vorzuwerfen, mit ihrer Kritik an dieser Wortschöpfung ein Klima der Spaltung zwischen jüdischen und andersgläubigen Deutschen zu schaffen, grenzt an Ignoranz und Dummheit. Am Ende muss sich die Union entscheiden: ihren bisherigen Weg fortzusetzen, um unangefochtene Herrscherin der Stammtische zu bleiben, oder den Weg einer seriösen „Partei der Mitte“ zu gehen und dem Populismus in all seinen Formen zu entsagen. [...] SEBASTIAN KLABUNDE, Neuruppin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen