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Drohender Doppelstock

■ Ein Sieg gegen Mainz soll die TV-Tauglichkeit des FC St. Pauli beweisen

Das Fan-Dasein ist manchmal sehr anstrengend: Da kündigen die Mainzer Anhänger für die heutige Zweitliga-Partie beim FC St. Pauli (20.15 Uhr) extra Transparente, Schwenkfahnen und Doppelstockhalter an, müssen sich dann allerdings Spott, wie „ich glaube nicht, dass genug kommen, um diese hochzuhalten“ (Organisationsleiter Sven Brux), gefallen lassen.

Der FSV Mainz 05 hat derweil ganz anderen Kummer: Kürzlich wurde mit Eckhard Krautzun ein Trainer verpflichtet, an dessen erfolgloses Wirken sich auch am Millerntor so mancher mit Lachtränen erinnert. Weniger Humor scheint man in der Hochburg des Frohsinns zu haben: Dort ging bei FSV-Manager Christian Heidel, der die Verpflichtung Krautzuns eingeleitet hatte, eine Morddrohung ein.

Andere Vorzeichen beim Gastgeber: 120.000 Mark zahlt DSF, um die Darbietungen live in die Wohnzimmer diffundieren zu lassen. Viel Geld und „Bestätigung unserer Arbeit“, wie Trainer Dietmar Demuth befindet. Als solche kann man es auch werten, dass auf der Haupttribüne immer weniger Leute nach Pauli-Toren jubelnd aufspringen: Die Zahl professioneller Headhunter, die ihre „Einkaufszettel“ komplettieren, nimmt stetig zu. Allem Vernehmen nach sind schon jetzt Klasnic, Rahn und Meggle für die Braun-Weißen kaum noch zu halten. ruf

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