: Der Sprung aus dem Urozean
LONDON dpa ■ Das Leben hat nach neuesten Hinweisen bereits 1,4 Milliarden Jahre früher als bislang gedacht von den Ur-ozeanen aus das Land erobert. Winzige Lebewesen seien demnach schon vor 2,6 Milliarden Jahren auf dem Land gewachsen, berichten Yumiko Watanabe und seine Kollegen von der Pennsylvania State University in der aktuellen Ausgabe der britischen Fachzeitschrift Nature. Die Forscher hatten organische Ablagerungen in uralten Gesteinen Südafrikas untersucht. Deren Zusammensetzung deute auf Mikrobenmatten, die sich bereits auf dem festen Land gebildet haben könnten. In den Gesteinen aus dem Norden Südafrikas finden sich starke Anteile von Kohlenstoff, dessen Herkunft umstritten ist. Aus den Anteilen von Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Phosphor schließen die Geologen, dass diese Ablagerungen nicht aus Vulkanen stammen, sondern die Überreste sehr früher Organismen sein könnten. Dafür spräche auch, dass sich das organische Material nicht, wie bei Einschwemmung zu erwarten, in Rissen und Spalten, sondern in homogenen Tonschichten findet.
Ursprung der organischen Stoffe seien, so vermuten die Forscher, dünne Matten, möglicherweise aus Blaualgen (Cyanobakterien), die auch in den damaligen Ozeanen schon vorkamen, meinen die Forscher. Als die ersten gesicherten Beweise für Leben auf dem Land gelten bislang 1,2 Milliarden Jahre alte Mikrofossilien aus Arizona. Sollte sich die neuen Interpretation der Forscher bestätigen, so würde dies die Eroberung des Landes um mindestens 1,4 Milliarden Jahre vordatieren.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen