: Am Essen erstickt
Der Berliner Koch Siegfried Rockendorf ist gestorben. Er galt als einer der besten Köche Deutschlands
Das Essen wurde dem Gourmet am Ende zum Verhängnis: Der bekannte Berliner Sterne-Koch Siegfried Rockendorf ist im Alter von 50 Jahren unter tragischen Umständen ums Leben gekommen. Er erstickte während einer Familienfeier in einem Hotel in Bad Sachsa im Harz vermutlich an erbrochenen Essensresten, so ein Polizeisprecher.
Rockendorf war kurz nach Mitternacht am Mittwoch von anderen Gästen auf der Hoteltreppe gefunden worden. Ein Notarzt versuchte vergeblich, den Star-Koch zu reanimieren. „In seinem Mund haben wir Essensreste gefunden. Daran ist er wahrscheinlich erstickt“, sagte Polizeikommissar Werner Friedrich.
Ob bei dem tragischen Tod Alkohol im Spiel gewesen sei, könne erst nach Auswertung der Blutprobe geklärt werden. Die Obduktion der Leiche habe noch keinen eindeutigen Hinweis auf die Todesursache ergeben
Rockendorf galt seit Jahren als einer der besten und berühmtesten Köche Deutschlands. Er bekam höchste Auszeichnungen, darunter zwei Sterne im französischen Gourmet-Führer Michelin und vier Kochmützen mit 19 Punkten im Führer Gault Millau. Seit 1981 betrieb er „Rockendorfs Restaurant“ in Berlin, das bundesweiten Ruf genoss. Der Gault Millau bescheinigte ihm erst in diesem Jahr, sehr wahrscheinlich der „zäheste deutsche Topkoch“ zu sein.Gault-Millau-Chef Manfred Kohnke nannte Rockendorf „einen der Pioniere des deutschen Küchenwunders und einen der zwei Dutzend besten Nachkriegsköche Deutschlands“. Der soeben zum deutschen Koch des Jahres gekürte Küchenchef des „First Floor“, Mathias Buchholz, sagte: „Die Kochwelt verliert ein Vorbild.“ DPA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen