gurke des tages: jungwichser würdigen günter strack:
Liebes Jungherren-Magazin FHM, auf deinen Seiten räkeln sich für all die pubertierenden Handarbeiter, die sich noch nicht trauen, richtige Pornos zu kaufen, viele Mädchenstars im Bikini. Damit der Kopf nicht allzu sehr vernachlässigt wird, hast du dir außerdem ein paar furchtbar lustige Rubriken einfallen lassen, zum Beispiel die fiktive Grabrede „Ich dachte, du wärst längst tot“. Dort werden altgediente, aber noch lebende Fernseh-Schlachtrösser mit einem erfundenen Nekrolog gewürdigt: „Wir haben lange nicht von ihnen gehört. Drucken wir lieber schon mal einen Nachruf.“ In deiner Dezember-Ausgabe beschäftigst du, FHM, dich mit Horst Tappert, Caterina Valente und Günter Strack. Günter Strack? „Strack war Lebensfreude pur. Wegen seines Übergewichts erlitt er innerhalb von zwei Jahren genauso viele Schlaganfälle.“ Das klingt launig. Nur, Günter Strack ist schon seit dem 19. 1. 1999 richtig mausetot. Demnächst, FHM, bitte den Kopf einschalten. Oder ist das Rückenmark etwa schon komplett verschleudert? Fragt sehr besorgt die Wahrheit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen