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Vorsicht beim Sparen

■ Verbraucherzentrale warnt vor einem Wechsel zu billiger BKK Mobil Oil-Krankenkasse: Schlechter Service vorgeworfen

Billig ist nicht alles: Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt davor, die Wahl der Krankenkasse einzig und allein vom Preis abhängig zu machen. Dann könnte man nämlich auf die Idee kommen, sich für die Betriebskrankenkasse Mobil- Oil und ihre konkurrenzlos günstigen 11,2 Prozent zu entscheiden. Und dann könnte es einem passieren, dass man deprimiert und unbedient in irgendwelchen Warteschleifen verloren geht.

Das ist nach Aussagen der Verbraucherzentrale häufig: „Die BKK Mobil-Oil gibt gegenwärtig erheblichen Anlass zu Beschwerden“. Die Masse der Anfragen habe die Kasse offenbar völlig überrollt, so dass kein Durchkommen mehr war. Eine bereits dort versicherte Frau habe stundenlang versucht, telefonisch die Erlaubnis einzuholen, ihre Kur zu verlängern. Vergeblich. Auch ein Fax erbrachte keine Antwort .

Viele Kunden seien bereits entnervt und reumütig zu ihren alten Kassen zurückgekehrt. Die Verbraucherschützer machen darauf aufmerksam, dass das problemlos möglich ist: Wer als Pflichtversicherter aus einer Kasse ausgetreten, aber bisher noch keiner anderen beigetreten ist, ist automatisch bei der alten weiterversichert, wenn er nichts tut. Wer schon einer neuen Krankenkasse beigetreten ist, kann diese Wahl noch bis zum 31. Dezember rückgängig machen und sich zurück- oder ganz umorientieren. Nur freiwillig Versicherte müssen aufpassen, dass sich nicht plötzlich ohne Versicherungsschutz da stehen.

Bei der Suche nach der richtigen Kasse ist die Verbraucherzentrale behilflich. Mit Hilfe eines Fragebogens gibt es für jeden Interessenten eine individuelle Empfehlung. Das kostet insgesamt 30 Mark, wenn man Ratgeber und Fragebogen in der Kirchenallee 22 abholt, 35 Mark, wenn man sie sich schicken lässt (Tel.: 24 83 20).

Der Versuch, von der BKK Mobil-Oil eine Stellungnahme zu den Vorwürfen einzuholen scheiterte: Besetzt. Einzig wer an einer Mitgliedschaft interessiert ist und Infomaterial anfordern will, wird schnell bedient. Allerdings von Mitarbeitern eines Call Centers in Lübeck. Die haben für Nachfragen nur fünf Nummern von BKK-Mitarbeitern, die permanent besetzt sind. Sandra Wilsdorf

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