: Aus der zweiten Reihe
■ Der Astra-Cup wird zum nordeuropäischen Familientreffen
Einst hieß der Astra-Cup noch Ratsherren-Cup. Das war die Zeit, als sogar noch Mannschaften aus dem Teil der Welt teilnahmen, den man damals noch Ostblock nannte. Und das alljährliche Hallen-Fußballturnier in der Alsterdorfer Sporthalle war noch im Gespräch als Qualifikation für das Hallen-Masters des DFB. Heute firmiert das Indoor-Gekicke unter dem Namen Astra-Cup, ist zum quasi-nordeuropäischen Familientreffen geworden und für gestandene Bundesligisten offensichtlich nicht sehr attraktiv.
Das merkt man schon daran, dass der Hamburger SV heute und morgen (jeweils 18.30 Uhr) gerade einmal mit sieben Spielern aus dem Profi-Kader antritt. Und die sind schon aus der zweiten Reihe: Trainer Frank Pagelsdorf hat die Dauerreservisten und Tribünensitzer Marinus Bester, Jacek Dembinski, Mahmut Yilmaz, Ronald Maul und Benjamin Kruse sowie die Torleute Carsten Wehlmann und Thomas Hillenbrand für das Spektakel in der Sporthalle Hamburg nominiert. Ergänzt wird das Aufgebot durch acht Amateurspieler.
Leistungsträger will Pagelsdorf allerdings nicht aufs Parkett entsenden. Das Verletzungsrisiko ist dem Hallenfußball-Verächter zu groß. Angesichts der prekären Tabellensituation hat eine konzentrierte Vorbereitung auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga Priorität. Also bittet er lieber am Freitag seine Profis zum Training.
Pokalverteidiger FC St. Pauli schickt dagegen seine erste Garnitur ins Rennen. Dabei sein werden die Parkettspezialisten Ivan Klasnic, Nico Patschinski und Thomas Meggle. Der Hamburger Zweitligist, der den Pokal erneut in seinen Besitz bringen will, muss sich in Gruppe B mit dem niederländischen Ehrendivisionär Roda Kerkrade, dem schwedischen Tabellenneunten IFK Norrköping und dem Sieger des Amateur-Turniers um den Umbro-Cup (stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) auseinander setzen. Der HSV hat es in der Gruppe A mit dem Regionalligazweiten VfB Lübeck, dem norwegischen Tabellendritten Viking Stavanger und Viborg FF aus Dänemark zu tun. Die Eröffnungspartie bestreiten der Umbro-Cup-Sieger und Roda Kerkrade. taz/lno
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