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Wasteland

Auf die Frage, warum er seine Arbeit als Produzent eigener Musik nie intensiviert habe, antwortete Reinhold Ryley aka Triple R kürzlich in einem Interview: „Ich bin halt kein Künstler“. Und als umtriebiger DJ möchte er auch nicht gelten. Weil er aber ein kleines bisschen doch ein umtriebiger DJ ist, legt Triple R heute Abend im Pudels auf. Und weil das ganze Traum Label Night heißt und dem Label gilt, das er zusammen mit Jacqueline Klein seit 1999 betreibt, steht letztere als DJ Anima ebenfalls an den Plattentellern. Und weil auf Traum neben einer vielbeachteten Compilation elektronischer Musik aus Argentinien nicht genug für einen ganzen Abend erschienen ist, werden sich die beiden wohl noch bei anderen Labels bedienen.

Aus Argentinien kommt auch Fernando E. Solanas' filmische Reise durch die mythologische Vergangenheit und die soziale Gegenwart Lateinamerikas, El Viaje. In dem 1992 entstandenen Film bricht der 17-jährige Martín, der mit Mutter und Stiefvater im antarktischen Süden Patagoniens wohnt, eines Tages mit dem Fahrrad auf, um seinen Vater in Brasilien zu suchen. Das 3001 zeigt den Film noch heute und morgen, vom 7. bis zum 10. Januar jeweils um 18 Uhr und ab dem 18. Januar eine Woche lang um 15.30 Uhr.

Zu von dort aus weiter nördlich liegenden Rassismen kann, wer will, heute Nacht gelangen: Um 0.05 Uhr sendet der Deutschlandfunk (88,7 MHz) Lauf, Nigger, lauf! (Run, Nigger, Run). In der berühmten Vorlage des schwarze Krimiautors Chester Himes ermordet ein korrupter Streifenpolizist nach einem Streit mit drei Schwarzen zwei von ihnen, der dritte entkommt, und es beginnt eine unbarmherzige Jagd.

Boris Karloff gab sie in der Verfilmung von 1932 als runzeliges, abbröckelndes Wrack, in den 90ern wurde aus der Mumie ein erotomanischer Feschak. Zwar bloße Unterhaltung, ist Stephen Sommers Remake von 1999 – zu sehen heute, Samstag und Sonntag um 22.30 Uhr im Zeise – seiner Computereffekte wegen mit Einnahmen von 100 Million Dollar kurz hinter Star Wars gelandet.

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