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„Liebe taz...“ Politische Nebensache

„Nicht schlechter als die Polizei“, taz bremen vom 2.1.2001

Bei den Plänen, den Bremer Strafvollzug vollständig neu zu organisieren, geht es wieder einmal um eine kleine Zahl der in diesem Land (in Untersuchungs- oder Strafhaft) gefangenen Frauen. Diese kann man politisch und organisatorisch zur Nebensache erklären. Tatsächlich und symbolisch stehen Probleme und Lösungsansätze von weitaus größerer, ja grundsätzlicher Bedeutung dahinter:

Die inhaftierten Frauen sind überwiegend dringend auf möglichst kurze Wege und das bekannte Umfeld angewiesen – zur Aufrechterhaltung der ebenso schwierigen wie wichtigen familialen Kontake ; zur intensiven und effektiven Entlassungsvorbereitung.

In dieser Hinsicht geht es auch um die professionellen und ehrenamtlichen HelferInnen dieser Frauen, um gewachsene Strukturen und wichtige Arbeitsplätze, etwa in der „AG Frauen“ beim Landgericht.

Gerade derartige Einrichtungen galten jahrzehntelang als bremische Besonderheiten im Umgang mit sozial Schwachen und Staffälligen („Haftvermeidung“, „ambulante Betreuung“ usw.).

Im Übrigen galten derartige Konzepte auch als Rechtfertigung für Bremens Selbständigkeit; schon in früheren Zeiten war die Fähigkeit, alle notwendigen Haftformen selbst stellen zu können, hierfür ein wichtiger Maßstab. Soll nun dies alles gegenüber fast ausschließlich ökonomischen und technischen Gesichtspunkten gegenstandslos sein?

Prof. Wolfgang Bullerdiek

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