: Öko-Anlage ist in Vorbereitung
Der Nax-Fonds „Green Effects“ ist in Irland schon zugelassen. Kommt er bei uns im März?
100.000 Mark sollten es schon sein, wenn Anleger den Natur-Aktien-Index Nax nachbilden wollen, meint Nax-Schöpfer Max Deml. Aber wer hat schon eine solche Summe, um sie mal eben in grüne Aktien anzulegen?
Für alle, die einen geringeren Betrag in die grünen Unternehmen des Nax investieren wollen, soll es Anfang März einen Aktienfonds geben, der den Nax nachbildet: Unter dem Namen „Green Effects – Der Nax-Werte-Fonds“ will ihn die Hamburger Securvita auflegen, die sich in den vergangenen Jahren vor allem einen Namen als naturheilkundlich ausgerichtete Krankenversicherung gemacht hat. „Green Effects“ wird der erste Aktienfonds der Hamburger sein. Bei einer Mindestanlage von 5.000 Euro ist er auch für Kleinanleger interessant.
Angekündigt war der Fonds schon für den Sommer vergangenen Jahres. In Irland ist er inzwischen zugelassen – und damit eigentlich in allen Ländern der EU. In Deutschland liegt er zurzeit beim Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, das ihn noch genehmigen muss.
Das Fondsmanagement sei bei einem Index-Fonds „relativ einfach“, meint Kirein Franck, Experte für ethisch-ökologisches Investment beim Hannoveraner Institut für Markt, Umwelt, Gesellschaft (imug). Schließlich sei das Portfolio durch den Nax vorgegeben.
Die Anlagekriterien des Natur-Aktien-Index seien durchaus mit denen des Fonds „Ökovision“ vergleichbar, so Franck. Und Ökovision gilt bisher allgemein als der Aktienfonds mit den strengsten Anlagevorschriften: Nur wenn diese strikten Kriterien erfüllt werden, gelangen die Anteilsscheine der Unternehmen in das Portfolio der Fondsmanager. Doch überträfen die Nax-Kriterien nach Francks Einschätzung sogar noch die des Ökovision. Einige Unternehmen seien in beiden Portfolios vertreten, jedoch enthalte der Ökovision auch Unternehmen, die nicht in den Nax aufgenommen worden wären, beispielsweise IBM.
Ein wesentlicher Unterschied des Nax-Fonds zu anderen ethisch-ökologischen Fonds ist nach Francks Meinung die Transparenz: Von den Nax-Unternehmen gebe es Kurzprofile, mit deren Hilfe sich die Anleger schnell ein präzises Bild der Firmen machen könnten, in die sie über den Fonds investieren, sagt Franck.
Aber warum können Anleger dann nicht einfach direkt Aktien der Nax-Unternehmen kaufen? Zum einen fehlt meistens das Kleingeld zum Aufbau eines derartigen Depots: Max Deml empfiehlt zur Nachbildung des Nax einen Betrag von 5.000 Mark für jedes der 20 Unternehmen, also 100.000 Mark. Bei geringeren Anlagebeträgen sind nach Meinung Demls die Spesen zu hoch. Zum anderen müssen die Anleger dann auch aktiv ihr Portfolio gestalten und Aktien austauschen, wenn sich die Zusammensetzung des grünen Index ändert. Genau dies ist aber wiederum mit Transaktionskosten verbunden, die sich dann schnell zu einem Betrag summieren können, der die jährliche Managementgebühr des Nax-Fonds weit übersteigt: Die solle weniger als ein Prozent betragen. T. STROHM
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