piwik no script img

Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Pie USA 1999, R: Paul Weitz, D: Jason Biggs, Tara Reid

„Kandidat für die absurdeste Sexszene des Jahres: der Geschlechtsverkehr mit dem Apfelkuchen. Sehr absurd!“ (Der Spiegel) City

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend – und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City / auch in der Originalfassung ohne Untertitel, Casablanca (Ol)

Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit Deutschland 1985, R: Alexander Kluge, D: Jutta Hofmann, Armin Mueller-Stahl, Rosel Zech

„Kluges Film-Essay über das Phänomen „Zeit“ und über das Kino in unserer gesellschaftskritischen Wirklichkeit; montiert aus zahlreichen Episoden und szenischen Skizzen. Ein ebenso vielschichtiger wie esoterisch-versonnener Versuch, die existenzielle Befindlichkeit des modernen Menschen philosophisch, poetisch-bildhaft und ironisch zugleich zu beschreiben. Minderheitenkino von hohem intellektuellem und ästhetischem Anspruch.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

B

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetration kann man sich verlassen. Kurzum, man weiß schon: Tabubruch! Im übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzten. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Gondel, Wall-Kino (Ol)

Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps

„Ein japanischer Yakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt dieser sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einenblutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letzlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem Film eine besondere Note.“ (filmdienst) Cinema

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Gondel, Casablanca (Ol)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City (OmU)

C

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) City

Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton

„Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“-Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) CinemaxX, Cinestar

Das doppelte Lottchen Deutschland 1950, R: Josef von Baky, D: Jutta und Isa Günther, Liesl Karlstadt

„Sympathische und rührende Familienkomödie nach einem Kinderroman von Erich Kästner.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

Drei Engel für Charlie USA 2000, R: McG, D: Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu

„Auf den ersten Blick die Kinofassung der Siebziger-Jahre-Kultserie, auf den zweiten deren Überhöhung: Furiose Action-Szenen, Witz und drei schlagkräftige Schönheiten lassen Schwächen im Drehbuch schnell vergessen. Drew Barrymore, Cameron Diaz und Lucy Liu beweisen spielerisch, dass Kleidung ein Special Effect mit großer Wirkung sein kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Dr. T & the Women USA 2000, R: Robert Altman, D: Richard Gere, Helen Hunt

„Ein wegen seines Charmes und Einfühlungsvermögens verehrter Frauenarzt geht ganz in der Liebe zu seinem Beruf und seinen Patientinnen auf, während in seinem Privatleben das Chaos ausbricht. Seine Frau landet in der Psychiatrie, er verliebt sich in eine selbstbewusste Ex-Profi-Golferin, seine Tochter brennt während der Trauung mit ihrem Geliebten durch. Eine mal liebevolle, mal bitterböse Satire auf die Lebensumstände der High Society in der Republikaner-Hochburg Dallas, die getragen ist von der Liebe des Regisseurs zu starken Frauenfiguren und einem Hauptdarsteller, der mit wohltuender Distanz und auch ein wenig Selbstironie gegen sein „Womanizer“-Image anspielt.“ (filmdienst) Cinema, CinemaxX, CineStar

Das Dschungelbuch USA 1967, R: Wolfgang Reithermann

Immer noch einer der schönsten Disney-Filme, ideal für das Warten aufs Christkind, und deshalb jetzt schon mit der vierten Wiederaufführung in den Kinos. CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Düstere Legenden 2 USA 2000, R: John Ottman, D: Jennifer Morrisson

„Ein Killer treibt sein Unwesen unter Studenten. Ein paar Insidergags in diesem Teeniehorrorstreifen helfen nicht darüber hinweg, dass hier nur eines wirklich tot ist: das Genre.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

E

Edward II England 1991, R: Derek Jarman, D: Steven Waddington, Tilda Swinton / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein schwules Coming-out, das im Blutrausch endet. Ein Pyrrhussieg der ränkeschmiedenden Konkurrenten. „Wie man einen Film über eine schwule Liebesaffäre macht und das Geld dafür bewilligt bekommt: Finde ein verstaubtes altes Theaterstück und vergehe dich an ihm. Fuck poetry“, so respektlos der Regisseur. Doch Derek Jarman hat weder die Sprache noch die Welt Christopher Marlowes destruiert. Kahle Räume, Figuren wie in Gemälden, eine hermetisch abgeschlossene Welt aus hartem, künstlichem Gegenlicht.“ (taz) Kino 46

Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder

„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) City

F

Female Perversions USA 1996, R: Susan Streitfeld, D: Tilda Swinton, Amy Madigan / Originalfassung ohne Untertitel

„Entlang des Werdegangs zweier Schwestern mit dem gleichen Kindheitstrauma werden diverse Neurosen abgehandelt, zum Beispiel Kleptomanie, Depression, Wiederholungszwang, Fetischismus oder Versagensangst. Leider geraten die Szenen häufig zu simpel, zu plakativ – Feminismus light.“ (tip) Kino 46

Frau2 sucht HappyEnd Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird. Anstatt mit der Schlichtheit zweier unglücklichen Lieben auszukommen, verzweigt sich der Film in weiteren Nebenhandlungen, wie der Geschichte des vereinsamten kranken Nachbarsjungen von Gregor. Auch die ständige übertriebene Betroffenheit, mit der Ben Becker den Gregor darstellt, lastet schwer auf dem Film, der sich zudem fast vollständig in pechschwarzen Herbstnächten abspielt. Gegen diesen emotionalen Balast kann auch die Unbekümmertheit von Isabella Parkinson als Mai nichts ausrichten.“ (film.de) Schauburg

G

The Garden Großbritannien 1990, R: Derek Jarman, D: Tilda Swinton, Johnny Mills / Originalfassung mit Untertiteln

„Derek Jarman schläft an seinem Schreibtisch ein und träumt vom Garten Eden: In diesem Film von 1990 vermischt er Neues Testament und Modernes England, südenglische Landschaften und paradiesische Visionen, Homosexualität und Heilsgeschichte.“ (Michael Althen) Kino 46

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

Grüne Wüste Deutschland 1999, R: Anno Saul, D: Tatjana Trieb, Robert Gwisdek, Martina Gedeck

„Die 14-jährige Katja und der 15-jährige Johann entdecken gemeinsam die Geheimnisse der „grünen Wüste“, dem dschungelartigen Wald um ihr Heimatstädchen, wo sie in ein Reich der Imagination flüchten. Vielschichtiges, einfühlsames Melodram um das Erwachsenwerden eines Mädchens, das sich in eine Traumwelt flüchtet.“ (Blickpunkt: Film) Cinema

H

Harry meint es gut mit dir Frankreich 2000, R: Dominik Moll, D: Laurent Lucas, Sergi Lopez

„Auf dem Weg zum Ferienhaus trifft der gestresste Familienvater Michel einen alten Schulfreud auf der Raststättentoilette, und der rückt der jungen Familie nicht mehr von der Pelle. Die ist sichtbar genervt, auch wenn der vermeintliche Freund es nur gut zu meinen scheint. Doch dann schlägt die Stimmung jäh um. Bösartige Thrillerkomödie über die alte, aber immer wieder erfrischende Geschichte vom vermeintlichen Biedermann als durchtriebenem Brandstifter.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg

I

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) City

J

Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchel, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch

„Drei fidele Omas rudern über einen See und träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie, das Geld für die Realisierung ihres Traums aufzutreiben. Nur in seltenen Momenten erreicht der Film den anvisierten Irrwitz einer großen Komödie. Leider fehlt ihm völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space-Cowboys“ Witze über das Rentneralter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) CineStar, Passage (Del)

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) City

Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„Tykwer nutzt die Irrungen und Wirrungen dieser Liebesgeschichte, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) City, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„Dieser Film über einen Lottogewinner, der stirbt, wonach ein ganzes Dorf ihn für den Prüfer der Lottogesellschaft wieder auferstehen lässt, macht wieder bewusst, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

LiebesLuder Deutschland 2000, R: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Detlev Buck

„Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) City

Lost Souls USA 2000, R: Janusz Kaminski. D: Winona Ryder, Ben Chaplin, John Hurt

„Teufelszeichen unter der Rigipsdecke und übergelaufene Klosetts. Für sein Regiedebüt hat sich der „Schindlers Liste“- Kameramann eine krude Mischung aus „Der Exorzist“ und „Shining“ ausgesucht. So viel vergeudetes Talent.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Cinemaxx

Love is the Devil Großbritannien 1997, R: John Maybury, D: Derek Jacobi, Daniel Craig, Tilda Swinton / Originalfassung mit Untertiteln

„Regisseur John Maybury versucht hier, die abstrakten, farbstarken, reduzierten Bilder der Qual, mit denen der Maler Francis Bacon zu Weltruhm gelangte, mit filmischen Mitteln zu reproduzieren – und auf Bacons Leben zu projizieren. In avantgardistscher Verquastheit wird die Hassliebe nacherzählt, die den ebenso geistreichen wie grausamen Malergeck mit einem jungen Proletarier und Gelegenheitsdieb verband, der ihm bei einem versuchten Einbruch buchstäblich ins Bett gefallen war. Bacon hätte das Leinwandresultat vermutlich viel zu angestrengt artistsich gefunden – aber der Mann war ja an Kummer gewöhnt.“ (Der Spiegel) Kino 46

Lust auf Anderes Frankreich 200, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveau Riches wirft Schauspielerin Agnés Agoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty“. Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) City

M

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Meet the Parents USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Kurzlob siehe unten. CinemaxX

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnisse und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte: Bevor Ben Stiller die reizende Teri Polo heiraten darf, stellt ihn Robert De Niro vor einige beinahe biblische Prüfungen. Herausgekommen ist die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des Jahres.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

Mein Mann Frankreich 1995, R: Bertrand Blier, D: Anouk Grinsberg, Valéria Bruni-Tedeschi / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine Pariser Hure findet eines Tages vor ihrer Wohnung einen verdreckten Penner im Müll liegen. Sie nimmt ihn mit hinauf und verliebt sich in ihn. Aufwändig und geschmäcklerisch inszenierte Kitschschwarte, die kein Nutten-Klischee auslässt.“ (Zoom) Atlantis

N

Das neue Japan / Das neue Paris Deutschland 1992/96, R: Oliver Betz

Zwei Architekturdokumentationen, die im Rahmen des BDA-Filmforums stattfinden. Der Regisseur ist anwesend und berichtet über die Dreharbeiten in Japan. Schauburg

O

Orlando Großbritannien 1992, R: Sally Potter, D: Tilda Swinton, Billy Zane / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Energiequell dieser Verfilmung des Romans von Virginia Woolf über einen jungen Edelmann, der 350 Jahre lang nicht altert, dafür aber sein Geschlecht wechselt, ist Tilda Swinton: stolz, blass und rothaarig, mehr knabenhaft als androgyn, als eine britische Dame, wie sie britischer kaum vorzustellen ist, belebt sie den Film mit ihrer stillen Präsenz, ihrer unaufdringlichen Kraft.“ (taz) Kino 46

P

Peterchens Mondfahrt Deutschland 1987, R: Wolfgang Urchs

„Peterchen und seine Schwester Anneliese fliegen mit dem fünfbeinigen Maikäfer Sumsemann auf den Mond, um von dort dessen seit Genrationen „verlorenes“ Bein zurückzuholen. Auf Kinder im Märchenalter zugeschnittenes, spannendes und humoriges Zeichentrickabenteuer.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überaschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Pokemon 2 Japan 2000, R: Kunihiko Yuyama

„Fantasy-Zeichentrick-Spektakel, das sich aus rasanter Action, eingängiger Musik und bombastischen Effekten zusammensetzt und solide unterhält.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

R

Die Russen kommen Deutschland 1999, R: Wilhelm Rösing

„Deutsche in Ost und West erinnern sich einer wechselvollen, gewalttätigen Geschichte. Eine Besonderheit des Films ist, dass er zwei Phasen deutsch-russischer Beziehungen gemeinsam in den Blick rückt: das Vorgehen der Deutschen im Russland-Feldzug und den Einmarsch der Roten Armee.“ (Kommunalkino) Premiere im Kino 46

S

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Farsi, Jon Abrahams

„Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann.“ (filmdienst) City

Schmalspurganoven USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant

„Zum 65. Geburtstag entdeckt Woody Allen wieder das Kind in sich. Diesmal ist er ulkig, so drollig wie ein kleiner Junge, der sich über die doofen Erwachsenen amüsiert und seine Nase an der Scheibe zu ihrer Welt plattdrückt. Mit „Schmalspurganoven“ liefert er eine Komödie ab, die so leicht ist, dass sein letztes Werk „Sweet and Lowdown“ im Vergleich fast Dostojewskische Züge annimmt.“ (Cinema) Filmstudio

Schneefrei USA 1999, R: Chris Koch, D: Chris Elliot, Jean Smart

„Schneeballschlachten und Schulfrei sind bei den Kids im winterlichen Syracuse top, und so erhoffen sie sich statt Hitzefrei das ersehnte Schneefrei, denn am „Schneetag“ ist „alles möglich“. Klamaukfilm für die gesamte Familie. Für die Kleinen gibt es Slapstick, die Teens bekommen eine Portion Romantik serviert und als erwartungsgemäße Beilage gibt es noch einige Ausflüge in die tiefsten Niederungen des Humors.“ (Blickpunkt: Film) CineStar

Schule Deutschland 2000, R: Marco Petry, D: Daniel Brühl, Mina Tander

„Drei Wochen vor dem Abi beschäftigt die Protagonisten dieser erfrischend pubertären Generationskomödie das übliche Programm: Freundschaft, Sex, Partys, Zukunft und Klausuren. Barry Levinsons „Diner“ und George Lucas' „American Graffiti“ waren die Vorbilder für Regiedebütant Petry.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Shang High Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson

„East meets West im neuen Film von Jackie Chan. Zwischen modisch smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie.“ (epd-film) City

The 6th Day USA 2000, R: Roger Spottiswoode, D: Arnold Schwarzenegger, Robert Duvall

„Dem populären Thema Genmanipulation ringt der Regisseur einen Thriller ab, in dem ein Mann sich selbst als Klon begegnet. Als er feststellen muss, dass der Replikant bei seiner Frau die besseren Karten hat, ist er zunächst verbittert, dann erzürnt und schließlich stinksauer. Das freilich ist ein guter Ausgangspunkt für eine zünftige Krawallorgie, bei der sich Arnold Schwarzenegger in seiner Doppelrolle nicht lumpen lässt.“ (Zoom) CineStar

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action.“ (film.de) City

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibianna Beglau, Martin Wuttge

„Schlöndorff hat es in diesem Film über in der DDR abgetauchte Terroristen geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilms miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Gondel

Süßes Gift Frankreich 2000, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, Jacques Dutronc

„Eine junge Pianistin kommt in das Haus eines bekannten Pianisten und seiner Frau, der Besitzerin einer Schokoladenfabrik, weil sie vielleicht bei der Geburt mit dem Sohn des Pianisten verwechselt wurde. Der Pianist wird ihr Lehrer und Ersatzvater, was die Ehefrau und der Sohn nicht gerne sehen. Es kommt zu einem rätselhaften Unfall. Subtiler, fast kammerspielartig inszenierter Psychothriller über kleine Geheimnisse, die zu großen Katastrophen führen, weil sich alle bemühen, nicht zu zeigen, was sie denken. Meisterhaft inszeniert und gespielt, schafft Claude Chabrol einen sozialen Mikrokosmos als „film noir“ in Farben.“ (filmdienst) Filmstudio

T

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben Dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt. Mit Brendan Fraser hat er einen sympathischen Helden und mit Elisabeth Hurley die erotischste Versuchung, seit es den Teufel gibt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

These are Not My Images USA/Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2000, R: Irit Batsry

„Diese Videoarbeit basiert auf verschiedenen Assoziationsmodi zwischen Ton und Bild. Thematisch im Vordergrund steht das Thema der Entwurzelung: eine Reise in den fernen Osten, drei Stimmen, drei Geschichten, drei verschiedene Beziehungen zu Bildern. Zum einen ist dieses Video eine Art assoziative Träumerei über das Reisen. Aber verkündet wird auch der Tod der Bilder (der Tod des Films, die Zerstörung von Archiven, das Ausradieren der Vergangenheit).“ (Kino 46/ Neues Museum Weserburg/ Hochschule für Künste) Kino 46

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

U

Unbreakable USA 2000, R: M. Night Shyamalan, D: Bruce Willis, Samuel L. Jackson

„Der Angehörige eines Sicherheitsdienstes überlebt als Einziger ein schweres Zugunglück. Während sein Leben weiter geht, sieht ein Galerist in ihm eine Erlösergestalt, die durch göttliche Fügung unverwundbar sein soll – eine Theorie, die er als Unfug abtut, von der sein kleiner Sohn aber überzeugt ist. Bald häufen sich unerklärliche Vorfälle, und der Mann wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Spannende Mischung aus Horror- und Psychothriller-Elementen, die auf die üblichen Inszenierungsmittel der Hollywood-Genres verzichtet und in langen Einstellungen und düsteren Bildern vom inneren Kampf der Hauptfigur erzählt, der sowohl psychologische als auch spirituelle Dimensionen beinhaltet.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

V

Verschollen – Cast away USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem letzten Film „Schatten der Wahrheit“ stellt Robert Zemeckis seine erste Zusammenarbeit mit Tom Hanks nach ihrem gemeinsamen Oscar-Triumpf „Forrest Gump“ vor: eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elementare Analyse des hektischen Lebens in unserer Zeit steht. Ein todsicherer Oscar-Anwärter!“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Vertical Limit USA 2000, R: Martin Campbell, D: Chris O'Donnell, Bill Paxton

„Der Berg ruft! Ein Firmenboss wird verschüttet beim Versuch, den legendären K2 zu besteigen. Die Suche gestaltet sich schwierig. Story eher banal, Stunts mal toll, mal albern. Das Mittelmaß regiert.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del)

W

The War Zone Großbritannien 1998, R: Tim Roth, D: Ray Winstone, Tilda Swinton / deutsche & Originalfassung ohne Untertitel

„Der 15-jährige Tom stellt fest, dass seine ältere Schwester Jessie vom Vater sexuell missbraucht wird. Zerrissen zwischen Abscheu und Eifersucht versucht Tom umsonst, dem inzestuösen Verhältnis ein Ende zu machen. Erst ein weiterer Übergriff führt zur kathartischen Katastrophe. Tim Roth orientiert sich in seinem Regiedebüt sowohl am darstellerischen Naturalismus seines Idols Alan Clarke als auch an der Ästhetik des klassischen europäischen Kunstkinos und entlockt Ray Winstone, Tilda Swinton und der Debütantin Lara Belmont beeindruckende schauspielerische Leistungen. Ein starkes, kühnes Stück Kino, das sich sowohl von reinen Thesenfilmen als auch vom gewohnten „kitchen sink“-Realismus des britischen Filmschaffens abhebt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Kino 46

The Watcher USA 2000, R: Joe Charbanic, D: Keanu Reeves, Marisa Tomei

„Ein Polizist, der unter der Begabung leidet, sich in die Psyche von Mördern hineindenken zu können, wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als ihm ein Serienkiller ein mörderisches Spiel aufzwingt. Thriller, der einmal mehr die komplexe Beziehung zwischen einem Mörder und seinem Jäger durchspielt, wobei er kaum an Eigenständigkeit gewinnt und seine durchaus reizvollen Optionen nicht konsequent genug entwickelt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Die wiedergefundene Zeit Frankreich/Italien 1999, R: Raoul Ruiz, D: Marcello Mazzarella, Catherine Deneuve

Die Verfilmung eines Teils von Marcel Prousts Romanzyklus gehört wohl zu den gewagtesten Vabanquespielen, auf die ein Regisseur sich überhaupt einlassen kann. Der chilenische Filmemacher Raoul Ruiz hat sich bei seiner Adaption von Prousts letztem Band entschieden, sie filmisch ebenso radikal zu gestalten, wie es Prousts Bücher sind. So inszenierte er in erster Linie nicht etwa die Erinnerungen von Proust, sondern versuchte, den Akt des Erinnerns selbst darzustellen. Der Film erzählt nicht ordentlich, sondern assoziativ und führt unmittelbar hinein in Soirées, Konzerte, Spaziergänge der Pariser Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts, und in Gespräche, deren genau Bezüge man nur erraten kann, die aber so präzise, intensiv und wahrhaftig inszeniert sind, dass man sie aus vollem Herzen genießt, sobald man nur aufhört, den roten Erzählfaden zu suchen. (hip) Atlantis, Casablanca (Ol)

Wir Kinder aus Bullerbü Schweden 1986, R: Lasse Hallström, D: Linda Bergström, Anna Sahlin

„In nostalgisch-utopischer Verklärung wird nach dem bekannten Kinderbuch von Astrid Lindgren die heile Dorfwelt der 20er Jahre beschworen.“ (Lexikon des internationalen Films) CineStar

Die Wonder Boys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Micheal Douglas als Schriftsteller, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten.“ (tip) City

Z

Der Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus

Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. „Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen