: Kabinett für neue Doppelpass-Frist
BERLIN taz ■ Ausländische Kinder, die in den 90er-Jahren in Deutschland geboren wurden, sollen noch bis Ende 2002 die doppelte Staatsbürgerschaft erhalten können. Das Bundeskabinett stimmte gestern einem entsprechenden Gesetzentwurf von Innenminister Schily zu. Als das neue Staatsbürgerschaftsrecht vor einem Jahr in Kraft trat, war für Kinder, die zwischen 1990 und 1999 geboren wurden, nur eine Übergangsfrist von einem Jahr vorgesehen, in der sie die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu der ihrer Eltern erhalten konnten. Diese Frist ist am 31. Dezember abgelaufen. Ob sie verlängert wird, ist fraglich, weil die Union im Bundesrat zustimmen müsste. Wenn es nach der Bundesregierung geht, soll auch die Einbürgerungsgebühr für Kinder von 500 auf 100 Mark reduziert werden. Zur Begründung sagte Schily, die Zahl der Einbürgerungen sei „hinter den Erwartungen“ geblieben. Für „höchstens 30.000“ der rund 280.000 berechtigten Kinder sei ein Antrag gestellt worden. LKW
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