: Austausch im Kampf gegen Intoleranz
Das diesjährige „Stockholm-Forum“ will Handlungsmöglichkeiten gegen den Rassismus aufzeigen
STOCKHOLM taz ■ Heute und morgen findet in Stockholm die Nachfolgeveranstaltung der letztjährigen internationalen Holocaust-Konferenz statt. Statt großer politischer Prominenz sind diesmal vor allem PraktikerInnen mit Erfahrung im Kampf gegen Rassismus, Neonazismus und Intoleranz versammelt. Die deutsche Delegation leitet Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Ziel ist der Konferenz ist es, die Bemühungen gegen Intoleranz effektiver zu machen sowie Forschungsergebnisse und Erfahrungen auszutauschen.
Schwedens Regierung hat TeilnehmerInnen aus über fünfzig Ländern eingeladen, wobei der Schwerpunkt auf Europa liegt. In der Erklärung zur „Konferenz zum Kampf gegen Intoleranz“ wird die Sorge über das Anwachsen rassistischer und fremdenfeindlicher Parteien und Bewegungen ausgedrückt sowie über die zunehmende Gewalt gegen Minderheiten wie Sinti, Roma und Homosexuelle.
Die Seminare befassen sich mit juristischen und polizeilichen Erfahrungen beim Kampf gegen Intoleranz, der Rolle der Medien in der Abwehr der Fremdenfeindlichkeit, der Rolle des Internets in der rassistischen Propaganda sowie mit Strategien im Bildungssektor.
In Workshops werden Erfahrunge kleiner Gemeinden aus Schweden, Deutschland und den USA diskutiert, in denen konzentriert auftretende Neonazis zu einem großen Problem für die Bevölkerung und vor allem für Minderheiten geworden sind. Handlungsmodelle sollen verglichen werden, wie in den verschiedenen Ländern mit dieser Herausforderung umgegangen wird und mit welchen Resultaten. Die Frage, welche Reaktionen sich als wirksam oder wirkungslos erwiesen haben, soll ebenso diskutiert werden wie Möglichkeiten zur Prävention.
Informationen über die Konferenz sind über die Internetseite www.stockholmforum.gov.se zugänglich; hier sollen die Diskussionen einzelner Workshops direkt verfolgt werden können.
REINHARD WOLFF
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen