: Trauma nicht verstärken
■ AK Asyl bittet Bundesbeauftragte Beck, Abschiebern auf die Finger zu sehen
Der Hamburger Arbeitskreis Asyl hat sich wegen einer neuen Weisung der Innenbehörde mit einem Brief an die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen) gewandt. Hintergrund ist die Entscheidung der Innenministerkonferenz, traumatisierten Flüchtlingen aus Bosnien und Herzegowina ein Bleiberecht zu gewähren (taz berichtete).
In Hamburg müssen diese dafür allerdings ihrem Arzt erlauben, der Behörde eine genaue Beschreibung vorzulegen, welches Ereignis das Trauma ausgelöst hat. „Insbesondere moslemische Frauen und Mädchen werden sich einer Veröffentlichung ihrer Schreckenserlebnisse entweder aus eigener Entscheidung oder aufgrund familiärer Zwänge widersetzen“, kritisiert der AK Asyl. Es sei deshalb „völlig unverständlich“, warum ausgerechnet eine Behörde die Tat inhaltlich nachvollziehen möchte.
In Niedersachsen und Schleswig-Holstein gebe es diesen Zwang nicht. Der AK Asyl bittet Beck deshalb, „sich der Sache anzunehmen“. hedi
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