: Süchtig nach Glück
„Huckleberry Finn ist der Bürgerschreck – faul, verwahrlost, ohne festen Wohnsitz. Nach unseren heutigen Vorstellungen wäre Huckleberry Finn hochgradig suchtgefährdet,“ schreibt der Psychotherapeut Eckhard Schiffer. Auf Einladung der Spiel-Landschaft-Stadt erlärt er heute Abend – wie in seinem gleichnamigen Buch – „warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde“ und wie Kinder vor Süchten geschützt werden können.
Anders als die meisten Kinder heutzutage sei Huck Finn keinem Normendruck ausgesetzt, welcher ihm von Geburt an vorschreibt, welchen Verlauf seine Entwicklung nehmen soll: Kein Ballettunterricht, kein Leistungssport, keine überinformierten Eltern, die mit der Messlatte hinter ihm herrennen. Diese Kinder würden sich zu Erwachsenen entwickeln, die aus einer inneren Zerrissenheit zwischen „Erfolgsdiktat“ und dem mangelhaften „Zutrauen in die eigene schöpferische Kompetenz“ „süchtig“ nach kurzfristiger Zufriedenheit sind. Den lebensnotwendigen „Kinderkram“ müssten sie später nachholen in Tanz-, Turn-, Musik-, Erlebnis- und Spieltherapie. ei
Heute, 6.2. um 20 Uhr im Kindertagesheim Findorff, Leipziger Straße 19. Info: 242 895 50
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