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Spaziergang im Grünen

Countdown für Tag X läuft: AtomkraftgegnerInnen machen sich an der Castor-Transportstrecke schon einmal „ortskundig“  ■ Von Heike Dierbach

Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein anderer Weg zum Zwischenlager Gorleben. Deshalb trafen sich gestern rund 300 AtomkraftgegnerInnen in Lüneburg, um sich an der Bahntrasse Lüneburg-Dannenberg „ortskundig“ zu machen: Auf der gesamten Strecke sind Blockaden gegen den nächsten Castor-Transport Ende März geplant.

Gestern spazierten die AktivistInnen entlang des ersten Teilstückes nach Wendisch Evern. Kurz hinter dem Bahnhof des Dorfes, vor der Brücke über den Elbe-Seitenkanal, verläuft die Trasse über einen Kilometer durch einen Hohlweg. Hier plant die Kampagne „X-1000mal-Quer“ für den Tag X eine gewaltfreie Sitzblockade.

Die fürchtete der Bundesgrenzschutz schon gestern: Die 120 BeamtInnen hinderten die AktivistInnen daran, zwischen den Schienen zu gehen. Wer direkt daneben lief, riskierte eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit. Zur Strafe mussten die BeamtInnen hungrig zusehen, als es auf halber Strecke Kaffee und Kuchen für die AktivistInnen gab. „Wir wollen zeigen, dass es wichtig ist, dass die Leute gut versorgt werden“, sagt Jochen Stay, Pressesprecher von „X-1000mal-Quer“, „damit sie sich ganz aufs Blockieren konzentrieren können.“

Stay betont, dass die Debatte der Grünen um die Atom-Transporte „nicht unsere Debatte ist“. Seit 24 Jahren behaupteten Regierungen „aller Couleur“, dass Atomtransporte notwendig seien – „und nun halt auch die Grünen“. Man brauche diese aber nicht, „um den nötigen politischen Druck aufzubauen.“

Beim letzten Castor-Transport 1997 hatte eine spontane Sitzblo-ckade auf den Schienen kurz vor Wendisch Evern den Zug über eine Stunde aufgehalten.

Nächste Termine: Infoveranstaltungen in der W 3 (Nernstweg 32, morgen) und in der Roten Flora (15.2.), beide 20 Uhr. 18.2.: Demo in Ahaus. 24.2.: Fasnacht – „Tolles Treiben im Wendland“. Zu beiden Aktionen fahren Busse aus Hamburg. Karten unter Tel.: 422 52 03

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