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militärbeziehungen

Freund und Feind

Deutschland und China waren militärisch schon Feinde und Freunde. Mit der Besetzung der Halbinsel Kiautschou war das Deutsche Reich von 1897 bis 1914 eine der Kolonialmächte Chinas. Die Ermordung des deutschen Gesandten beim Boxeraufstand 1900 in Peking führte zu einer internationalen Strafexpedition unter deutschem Oberbefehl, bei der 20.000 deutsche Soldaten in China einfielen.

Nach dem Ersten Weltkrieg sahen sich beide Staaten als Opfer des Versailler Vertrags, was zu einem Separatfrieden zwischen beiden führte. Ab 1928 berieten deutsche Militärberater den Nationalisten Chiang Kai-shek, der seinen Adoptivsohn bei der Wehrmacht ausbilden ließ, im Kampf gegen die Kommunisten. Seit 1934 kam es zu Waffenlieferungen, die 1937 über 280 Millionen Reichsmark betrugen. Deutschland vermittelte im japanisch-chinesischen Krieg ab 1937, wechselte dann aber auf die Seite Tokios.

1941 trat China auf Seiten der Allierten in den Zweiten Weltkrieg ein und war damit Siegermacht über Deutschland. Die DDR erkannte die Volksrepublik China bereits 1949 an. Mit dem Bruch zwischen Moskau und China verschlechterte sich 1960 auch das Verhältnis zwischen Peking und Ost-Berlin, während Bonn 1972 diplomatische Beziehungen mit Peking aufnahm. 1988 vereinbarten beiden Seiten einen regelmäßigen Dialog über internationale Fragen. Zur Zeit werden nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums etwa zehn chinesische Offiziere bei der Bundeswehr im nichtmilitärischen Bereich ausgebildet. SVEN HANSEN

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