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Mehr Geld für freie Projekte

Als „Kehrtwende in der Förderpraxis“ bezeichnet die Sprecherin Carmen Emigholz (SPD) das, was die Kulturdeputation während ihrer letzten Sitzung beschlossen hat. Entgegen der Praxis in der Vergangenheit kommt der aus Lottoüberschüssen gespeiste und deshalb so genannte Wettmitteltopf in Höhe von 3,2 Millionen Mark fast vollständig denen zu Gute, für die er auch gedacht ist: freie Einrichtungen, die eine Förderung für ihre Kulturprojekte beantragt haben.

Zuletzt war bereits vor jedem Antrag ein großer Teil des Geldes gesperrt worden, um zu Lasten der freien Szene Löcher im Kulturhaushalt stopfen zu können. Damit soll laut Emigholz nun endgültig Schluss sein: Die gesamte Summe werde auch künftig vollständig ausgezahlt und fließe bevorzugt in innovative freie Projekte. Rosige Zeiten also? Nicht ganz: Denn vor einigen Monaten hatte die große Koalition die Förderung zahlreicher Einrichtungen, die bis dahin institutionell aus dem Kulturhaushalt finanziert worden waren, in die Wettmittel verschoben. Der Effekt: Um das gleiche Geld balgen sich nun mehr Antrag-steller wie etwa das Junge Theater oder Schnürschuh. taz

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