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Medien- und CDU-Heuchelei

betr.: „Union weidet Fischers Jugend weiter aus“, taz vom 20. 2. 01

Bei genauerer Betrachtung dieser Medien- und CDU-Heuchelei stellt sich doch die Frage: Wieso reicht eigentlich eine alltägliche gerichtliche Aussage zur Begründung eines Anfangsverdachts und weiterer Ermittlungen in Sachen Fischer, aber nicht mehrere Ermittlungsverfahren in Sachen Elf-Aquitaine in der Schweiz und Frankreich, um einen Anfangsverdacht zu begründen? Aussagen von der Qualität Fischers gibt es täglich vor deutschen Gerichten und die Staatsanwaltschaft hätte nix anderes mehr zu tun, würde sie jedem Anfangsverdacht nachgehen. Schiebereien und Bestechung in Millionenhöhe sind für mich jedenfalls nicht alltäglich, aber für einen Anfangsverdacht über Jahre nicht für nur einen einzigen Staatsanwalt ausreichend. Einfach unglaublich, mit welch verschiedenen Messlatten hier gemessen wird.

Und was den PLO-Kongress von Fischer betrifft, sollten bitte diejenigen das Maul halten, die die eigenen illegalen Spenden als „jüdische Erbschaften“ deklariert und somit die Opfer der Nazis für die eigenen schäbigen Interessen missbraucht haben. Das nenn ich verantwortungslos und nicht die Tatsache sich einem heute noch nicht gelösten Problem zwischen Israelis und Palästinensern schon vor 30 Jahren bewusst gewesen zu sein, und zu diesem Zeitpunkt haben sowohl Merz als auch Merkel noch im Sandkasten gespielt. Heute scheinen sie nicht viel weiter zu sein und benehmen sich wie kleine Kinder, denen man die Buddelförmchen weggenommen hat. By the way: Der Terrorist Arafat ist heute Friedensnobelpreisträger und so sollte auch Fischers Teilnahme an diesem Kongress nicht zu hoch gehängt werden.

RAGNAR WEBER, Berlin

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